Pfad

20161014_172749

Auf dem bewegten Pfad des Absichtslosen überfiel mich
einmal eine traumatische Dumpfheit, ja. Die Fenster meiner
Monade erlaubten den klaren Ausblick nicht, so als hätten
sich versteinerte Substanzen zwischen Auge und Spiel geschoben.
Die Grenze innerer Länder lag noch spinnenwebenverwoben
zwischen Ausdruck und Möglichkeiten. Uralte Widerstände,
gebunden an Erfahrungsbereiche, ließen neue Konturen
nicht zu. Das dauerte an in seiner eigenen Weise, bis irgendwann
leise Freude aufkam am Nicht-mehr-denken-können.
Ja, worum ging’s? Es ging um nichts mehr oder weniger als
das, was da war und hörte nicht auf, und bestand dann nur
noch daraus. In den Tiefen geschahen Verfeinerungen. Regen
fiel auf das Gebäude. Wir waren im Westen.

 

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Das ist ein Text, den ich vor einigen Jahren nach der Rückkehr aus Indien geschrieben habe, Teil einer jahrelangen Transit-Praxis mit guten, aber oft auch einsamen Gefühlen, bis die „Integration“ ( dass ich das Wort in Anspruch nehme!) in die eigene Kultur wieder gelungen war. Obwohl ich heute den Text so nicht mehr schreiben würde, resonniert das Innere doch mit einem Gefühl, das darin enthalten ist. Der extreme Anspruch an Eigenart, der im Westen sehr ausgeprägt ist, vernebelt oft die Erkenntnis, wie sehr unser gefühlsmäßiges Erleben sich gleichen kann.

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