ausüben

Meine rechte Hand hat wie jedes Jahr um diese Zeit begonnen, gewisse Dinge, die ich in Indien brauche, in ein dafür bestimmtes Fach zu legen, geschult durch jahrelange Übung im Hinblick auf gravierende Veränderungen im Westen wie im Osten. So erwartet gerade kein Inder und keine Inderin, die ich persönlich kenne, noch eine einst gekannte Qualität und Schmackhaftigkeit an Nahrungsmitteln, sondern stürzt sich ergeben in das neue Jetzt, zur rechten Zeit abgelenkt vom Schlimmsten durch die digitale Zauberwelt und die Möglichkeit, sich endlich mal selbst zu portraitieren und der restlichen Welt diese Eindrücke von sich zu posten. Da ich dort an einem Ort am Rande der Wüste lebe, kommt zwar noch ab und an ein frischer Wind aus der Weite der Wüste herein, aber auf der einzigen Bazaarstraße geht es um Leben und Tod in jeder Hinsicht. In das Wünschen und Habenmüssen hinein kommt oft noch Freude auf, wer kennt es nicht, man hat es dann, das erwünschte Item, weiß aber selten, ob es wirklich zum stabilen Gebrauch führt und zu der schönen Freude, die einem Sachen machen können. Autos zum Beispiel, wer will sie missen. Wenn aber nun diese Liebe zur fahrbaren Privatsphäre ein Land wie Indien trifft, oder die Lust am Fleischessen, wie ich höre, rasant zunimmt, und wenn dasselbe gerade in China stattfindet, dann sind das schon eine Menge Menschen, die hier treu und brav alle lebensspendenden Quellen mit vernichten, während es in der Tat auch ein Fakt ist, dass, wie ich auch höre, die vegane Bewegung in der Welt zur Zeit die größte ist, als Bewegung, wohlgemerkt. Und darum geht’s ja auch, dass sich was bewegt, wenn es auch oft nur die Gegenbewegung ist, in der ein Erwachen stattfindet, das gegen Bedrohlichkeiten kämpft. Wenn Menschen sich zusammentun, weil das eigene Leben und das Leben der Kinder bedroht ist und zu verrohen droht. Kann das wirklich noch die dicke Haut von uns Menschenmengen durchdringen, wenn der Klimarat Alarm schlägt? Bald muss mehr verboten und untersagt werden. Eingeschränkt werden. Eingesehen werden. Wie groß ist die eigene Teilnahme, und macht es überhaupt einen Unterschied, wenn ich an bestimmten Vorgängen nicht mehr teilnehme? Man kann darüber nachdenken, um Klarheit darüber zu erlangen, wie man es sieht. Auch im goldenen Gästebuch des Universums steht nicht geschrieben, dass jeder Gast für die Erde und die Menschen ackern muss, und es ist auch frei und jedem überlassen, wissen zu wollen, ob es die berüchtigte und vom Buddha erwähnte Abwesenheit eines Selbst wirklich gibt, und wie man dann das nennt, was übrig bleibt als wirklich Erfassbares, und was diese Substanz, einmal von sich selbst als sich selbst erfahren, entscheidet, was es auf dieser Planetentour vorhat zu sein und zu tun. Auch meine Gründe, nach Indien zu reisen, haben sich gründlich verändert, ohne dass es weiter aufgefallen wäre. Und was wäre aus mir geworden ohne sie und den letzten Staubzipfel ihrer erhabenen Ewigkeit. Es sind die Menschen, die man liebt, von denen der Abschied schwerfällt. Und so bleiben Liebe und Mühe erhalten, die wiederum gute Orte hervorbringen, wo man das, was man unter förderlichem Menschsein versteht, noch ausüben kann.

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