Himmel über Berlin 1

20160808_105422[1]

Er ist tatsächlich das erste, was mir bei der Einfahrt in Berlin am meisten aufgefallen ist: der Himmel!….blau, mit diesen festen, weißen Wolkengebilden, in denen man das Flüchtige lieben lernen kann. Jedes Jahr denke ich, ich muss nach Berlin kommen bzw. gehen, aber es gelingt nicht immer. Desto größer die Freude, wenn die Dinge sich wie von selbst zusammenfügen. Ich werde eine Woche hier sein. Ein guter Freund, der sich gerade woanders aufhält, hat mir seine Wohnung zur Verfügung gestellt, und nicht nur ist es schön, gleich ein Zuhause zu haben in einer Stadt, sondern höchst angenehm, hier auf guten Geschmack zu treffen, auf Geist und gute Wahlen, sei es als Teppich oder Bücher oder Kissenbezüge. Auch meinen Geist kann ich hier finden, denn unsere Freundschaft lebt von philosophischen Gesprächen, und hier finde ich beim Vorbeiwandern an den Bücherrücken viele unserer guten gemeinsamen Freunde. Habe auch meinen eigenen Sokrates (Vorlesung von Hannah Arendt, erschienen bei  Matthes&Seitz Berlin) mitgebracht und nicht aus Furcht, ich könnte hier nichts zum Lesen finden. Was wird m e i n Berlin sein?

Ich bin hier geboren. Ich denke, ich kann sie fühlen, meine Stadt, doch ist das wirklich ein Fühlen, oder eher eine innere Ausweitung dem Daseienden entgegen, denn ich werde hier nichts wiederfinden, was ich verloren habe, oder vielleicht doch.

Heute früh bin ich schnell hinaus, um ein paar Brötchen zu holen usw., noch nichts zum Kochen, denn ich weiß (noch) nicht, wie der Super Celan Schott Herd funktioniert, die Internet Anweisung hat auch nicht weiter geholfen. Ich werde jemanden um Hilfe bitten müssen oder auf die Benutzung des Herdes verzichten.

Bei einem Italiener habe ich einen exzellenten Kaffee getrunken, aber das Verweilen ohne mein Notizbuch kam mir nicht sinnvoll vor.
Auch habe ich bereits Ausschau gehalten nach einem Bild, das ich machen kann, das etwas von dem Berlin zeigt, das i c h erlebe, aber noch habe ich es nicht gesehen, denn ich weiß ja gar nicht, was es sein wird und muss warten, bis es auftaucht (oder nicht).

Ich merke, dass ich mir hier in meiner Stadt viel vornehmen könnte, denn ich bin ja nun eine Art Fremde, da ich nicht mehr hier wohne, aber ich merke auch, dass ich in meinen Aufenthalt nicht wirklich eingreifen kann, sondern ich muss ihn erleben. Was, wenn ich z.B. gar nicht hinausgehen würde; würde mir dann das Wesentliche verwehrt? Was ist das Wesentliche, das mir durch Erfahrung gegenwärtig wird, überall oder nirgendwo….?

Ich erlebe mich gern im sogenannten Fremden.
Da bin ich leiser und wortloser als zuhause, weil ich erst sehen muss, wer und was mir wo und wie begegnet.

Das Geheimnis des Celan-Herdes ist gelöst! Die Lösung war einfach. Man braucht spezielle Töpfe, um die Glut in Gang zu bringen! Ich hatte es mit so einem schlichten Milchgefäß versucht.

Es ist wohltuend, sich in der Gesellschaft guter Bücher aufzuhalten,
auch wenn man gerade nicht so viel lesen will. Auch das Herumblättern kann überwältigend sein, denn in der Tat, es gab und gibt wundervollen, lebendigen Geist, der  in Menschen den jeweiligen Ausdruck findet. Angebote inneren Erlebens und Denkens!

Das Bild ist ein Objekt des Raumes, in dem ich mich gerade aufhalte.


Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert