Frage-Zeichen

Letztendlich kann jedes Ding, jedes Wesen, jede Form der Manifestation reflektiert werden. Es gibt ja keinen Reflektier -bzw Denkzwang in unserer demokratischen Gesellschaft, sondern jede/r kann und wird sich entscheiden, was er oder sie reflektieren will oder nicht. Ich kann mich zum Beispiel fragen, was ich sagen will und sitze praktisch direkt im Prozess der Ausrichtung. Im Vorfeld allerdings habe ich schon eine Möglichkeit erschaffen, auf die ich jetzt zugreifen kann. Es geht um Fragen und ergab sich folgendermaßen: die Zeitungen, die ins Haus schneien, muss man ja auch irgendwann wieder entsorgen. Man blickt nochmal schnell drüber über alles, was man nie lesen wird oder schneidet dies und jenes noch schnell heraus. Und so ist mir bei dieser Handlung auf der Basis eines gemeinsamen Projektes in unserem Haus über die Kunst und Fähigkeit, auf Fragen spontan zu antworten, aufgefallen, dass es in den Zeitungen auch ganz schön viele Fragen gibt. Ich lasse also den kleinen  Stapel sinken, um mal nachzuschauen. In kürzester Zeit hatte ich mehr Fragen als vermutet und habe nun vorübergehend eine Fragenmappe angelegt, wo sich die Fragen bereits anfangen zu stapeln. Auch geben sie, nun aus dem Kontext des Textes genommen, Anregungen zu eigener Deutung bzw. können durchaus auch tiefe Einblicke in die Psyche ermöglichen (siehe oben in den Bildern mit zwei Fragen aus der „Zeit“, und in der Mitte die Milchstraße), oder ganz einfach die Freude an anregendem Spiel oder einer surrealen Frage, wie sie hier neben mir liegt, „Kann eine Zugfahrt durch Russland ein Raubtier erlösen“? Eine wunderbare Frage, weil man sofort erkennt, dass man darauf keine Antwort findet. Es macht den surrealen Gehalt aus, weil man d o c h  Zugang hat zu dem Satz, nur auf einer anderen Ebene. So habe ich mich nun erfreut an dem Gedanken der unendlichen Vielfalt der Fragen und der Quelle, aus der sie alle herausgezeugt werden, aus welchen Gehirnen und Gründen auch immer. Auch ist es ja nicht nur unterhaltend, sondern auch förderlich für die eigene Befindlichkeit und Schulung.

Nun gebe ich gerne einige meiner gesammelten Fragen zum besten (übrigens alle entweder aus der Zeit oder der FAZ), und muss schon eine gründliche Auswahl treffen. Ich entscheide mich für elf, das wird schwierig, weil durch die verengte Auswahl etwas von mir sichtbar wird, als hätte etwas es verhindern können. Meine Furcht ist ja eher, dass die Art meines Humors nicht durchsickert, wenn er sich bei mir aufzuhalten geruht.  Hier also die versprochenen Fragen, es sind dann doch 15 geworden:

*Wo kommst du eigentlich her?
*So wird’s nie wieder?
*Wer kümmert sich?
*Im Namen des Vaters?
*Hat Adorno geweint?
*Was wollen wir tun?
*Fällt nicht um, warum?
*Kann es sein, dass die Institution der Ehe überholt ist – genau in dem Moment, da es endlich die Ehe für alle gibt?
*Was vergessen?
*Kann denn Grillen Sünde sein?
*Das Ende der Welt, qui sait?
*Was würde Jesus dazu sagen?
*Wie schreibt man über sein Leben?
*Was, wenn es knallt?
*Wie wird man eigentlich…?

**********************************Und natürlich ein Gruppenfoto der Erwähnten:

..und wenn mal jemand eine Frage braucht….gerne…


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