27.8.2023

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Genauso gut könnte ich aufhören, denn meine Idee, das Fenster dieses Blogs 7 Jahre lang offen zu halten, hat sich am 6.6. (Hamids Geburtstag) erfüllt. Dann wiederum unterliege ich keinem Mentor, der mir davon abraten könnte, dem Fluss des Geschehens Worte oder Deutung zu widmen, denn es ist natürlich wünschenswert, dass man sich selbst um die Freuden und die Abgründe  des Daseienden bemüht. Und immerhin haben Gedanken die Kraft, einen in alle Schattierungen des Erfahrens zu lenken, und gut ist, wenn man die Richtung erkennt, die einem zusagt. Das tiefe Erschrecken, wenn man begreift, wie frei wir immer noch sind in dieser Gesellschaft, in deren Nähe Kriege die letzte Stufe des Wahnsinns demonstrieren, eben was mit dieser verfügbaren Freiheit alles angestellt werden kann, und was es auch in diesem Kontext bedeutet, was man mit der eigenen Lebenszeit anfängt, die ja ein Tor hat am Ende, durch das man sich alleine fortbewegen muss, egal, wer dabei herumsteht. Oder doch nicht egal, sondern gerade da, am Übergang, das erkennbar Wesentliche sich entpuppt zu welchem Ich man gelangt ist, und welchen Anderen man noch danken kann, dass sie einem dabei behilflich waren. Liebe – ein einfaches Wort…So bin ich zurück von meiner eigenen Odyssee, mit dem hohen Wellenschlag neuer Erfahrungsgebiete und der notwendigen Verantwortlichkeit (sich selbst gegenüber), das einem so kostbar erscheinende Stückchen Leben sicher in den Hafen zurück zu bringen, das ist auch gelungen. Daher gibt es keinen wirklichen Grund, das Wortfindungsamt nicht wieder zu eröffnen, und vielleicht doch eine Sprache zu finden für die Sprachlosigkeit. Mal sehen – noch schaut keine/r zu.

 

* Henrike Robert

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