hinzufügen

Deswegen kann man, wenn man möchte, dem Nichts ohne Umschweife begegnen. Man schließt die Augen, schaut geradeaus. Da ist nichts. Wenn da etwas ist, dann liegt es an den Gedanken, obwohl man auf diese (scheinbar) leere Fläche auch Bilder projezieren kann. Aber meistens sind es Gedanken, die den Raum belagern, oder die Stadt belagern, oder das Land in Trümmer legen. Es denkt, es hat Rechte, die keiner gegeben hat, und das Ich hat dann Erscheinungsverbot, weil es auf Irrwegen herumtobt, die niemand entlarven darf. Denn das Recht, das ursprünglich gegeben wurde, kommt aus der natürlichen Verfassung des Grundes, begleitet von ureigenem Ton. Was danach geschieht: wer kann es ahnen. Einer will Zar sein, ein andrer sich selbst. Wer kann Verbindung gewährleisten, wenn sie gar nicht erwünscht ist. So wirft uns das sinnlose Treiben auch in ein Angebot des Erwachens. Die Dosierung der Aufnahmefähigkeit ermöglicht es einem zumindest, sich vom Sitz auf der Tribüne des ohnmächtigen Schauens zu erheben und sich aufs Innere zuzubewegen, wo es nicht bedeutungslos ist, die eigene Befindlichkeit zu ergründen, spielt sie doch keine geringe Rolle auf dem Spielfeld der Kräfte. Oder geht es gar nicht (nur) um Kräfte, sondern mehr um Aufmerksamkeiten auf das, was tatsächlich da ist. Es ist auch kein Geheimnis, dass das, was dort geschieht, nicht nur bei uns schon einmal auf drastischste Weise geschehen ist, sondern etwas davon hat nie aufgehört, sind es doch immer Einzelne, die es weitertragen oder sich nicht davon trennen können, weil es ihnen so sehr entspricht. Zum Beispiel Rechtsradikale aus Deutschland, die in die Ukraine kommen, um mitzukämpfen, aus Rache an den Russen wegen des verlorenen Krieges. Erbarmungslos oder dienstpflichbeflissen hämmern die Medien einem, wenn man nicht aufpasst, die hochqualifizierten Einzelteile um die Ohren, sodass man auf einmal merkt, dass man ganz wortkarg geworden ist. Denn es wird noch einmal so klar, dass es für einen Krieg und seinen typischen Vernichtungswahn keine Worte gibt. Es gibt sie einfach nicht mehr und er, der Krieg,  hebt alle Wortgewalt aus den Angeln, weil jede Spur von Gewalt  den Samen des Schadens in sich trägt, für den es so oft keine Heilung mehr gibt. Bis man sich ertappt bei dem Gedanken, es möge doch einer um den Täter herum aufwachen und handeln, ihn also aus dem Weg schaffen: da ist man schon fast selber zum Täter oder zur Täterin geworden. Deswegen ist es durchaus ratsam, sich ab und zu mal hinzusetzen, die Augen zu schließen und geradeaus in die vermeintliche Leere zu schauen. Denn sie ist ja nicht tot, nein, sie lebt und hat eine entspannende Wirkung. Stillsein als Sprache und Ort der Erholung hinzufügen.

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert