lockern

Es bleibt ja nicht aus, dass ich erfahre, dass nun eine neue Welle auf uns zukommt im Ozeangerausche der Pandemie. Und wer hat nicht auch mal aufmerksam einem Virologen zuhören wollen, bevor die große Ermüdung mit allem Virologischen einbrach und die planetarische Krankheitsgemeinsamkeit wieder in Einzelteile verfiel, und dann in einzelne Fälle und kulturell unterschiedliche Anweisungen, mit denen sich jetzt die politischen EntscheiderInnen herumschlagen müssen. Wer hätte gedacht, dass selbst Diktatoren mal düstere Noten bekamen wegen schlechtem Händeln der Pandemie. Allerdings hat sich zum Beispiel Narendra Modi, ein vom Westen her schwer einschätzbarer Player, nach unzähligen Fehleinschätzungen, die tausenden von Menschen das Leben kosteten, hat sich also prima halten können, weit weg von den Leichen in all diesen erstaunlichen Palästen, die sie zu bauen oder zu bewohnen sich berechtigt fühlen. Wobei man schnell aus den gedanklichen Gefängnissen dieser Gruselkabinette herausmöchte, obwohl ab und an eine Empörung angebracht ist oder als kurze Erleichterung der eigenen Befindlichkeit dienen kann. Manchmal erstaunt es mich geradezu, wie jeder mentale Ausflug in die Weiten der Matrix notgedrungenerweise zurück führen muss zu den persönlichen Schleusen, will man im Hafen genug Raum haben für die eigenen Schiffe, oder Boote, oder Yachten. Die meisten von uns News-Informierten erinnern sich an das Bild sich stauender Containermassen  im Suez Kanal, deren Betreiber eine bittere Lektion lernen mussten im Hinblick auf das Menschenmögliche. So ist es sicherlich weiterhin gut, die inneren und äußeren Gänge nicht zu überfrachten, damit man auf das, was sich tatsächlich zeigt, angemessen antworten kann. Alle Vorstellungen, die man über das zukünftige Weltgeschehen  haben konnte oder haben könnte, scheinen auf Grenzen zu stoßen, die die Realität an sich selbst und ihre absolut direkte Seinsqualität erinnern, die am besten zu handhaben ist, wenn man sich an geistige und körperliche Lockerungsübungen hält, nicht zu viel und nicht zu wenig von allem, sodass durch bewusste innere Ausgleichung der Weg von endlosen Irritationen frei(er) bleiben kann. Neulich waren wir im schönen Zuhause einer Brasilianerin, die im Gegensatz zu ihren Töchtern hundertprozentig hinter Bolsonaro steht. Es ist nun einerseits schwer nachzuvollziehen, wie man hinter Bolsonaro stehen kann, aber es machte doch sehr wenig Unterschied in all dem anderen, was sie auszeichnete. So bleibt in nahezu jeder Hinsicht immer der Freiraum, das Ganze und seine Zusammenhänge so zu sehen, wie man es sehen kann, mit Schwerpunkt auf Können. Denn wie man es sieht, so lebt man es, was wiederum eine direkte Wirkung auf die Gesellschaft hat. Denn die Gesellschaft ist eine Menge Menschen, die sich auf vielerlei Arten und Weisen auf das einigen, was sich durchgesetzt hat. Da Urheber und Urheberinnen dieser Resultate immer nur Einzelne sind, bevor sie zu Mehreren werden, sollte man vor allem nicht müde werden, darauf zu achten, was es im inneren Universum für Spielräume gibt, die uns selbst akzeptabel erscheinen, bevor wir damit herausrücken (oder nicht).

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