absolut


Insider-Maske
Ich mochte und mag das Wort „absolut“ und freue mich natürlich, dass es auch „losgelöst, abgeschlossen und unabhängig“ heißt, und vermutlich wird das Absolute deshalb so vorsichtig gehandhabt hat, weil es (im persönlichen Denken) selten vorkommt, und wie immer kann man schauen, was man selber darunter versteht, unter dem Etwas also, von dem man mehr erfassen  möchte. Was die Pandemie und ihre Wellen betrifft, so drängt sich ja früher oder später mal der Gedanke auf, wie es wäre, wenn man allen Individuen eines Landes die absolute Freiheit geben würde: Nehmt also alle gerne die totale Verantwortung auf euch selbst, ganz im allerletzten Sinne der antiken Idee der Selbstsorge, nicht unbedingt gleich auf höchster Ebene der komplexen Bedeutung, wer man denn eigentlich sei, sondern im schlichtesten Sinn einer Möglichkeit, dem Menschen, also jedem Menschen, das latent vorhandene Recht aus Selbstbestimmung zurückzugeben. Aber wer ist das, der dann zurückgeben würde? Und wenn es überhaupt so etwas gäbe wie eine sich selbst erzeugende und sich selbst organisierende Gesellschaft, so kennt man es bis jetzt nur als das totale Chaos. Der geforderte Auftritt auf dieser Weltenbühne ist für viele Menschen eine große Herausforderung oder Zumutung, und je höher die Bildung, desto grüblerischer gestaltet sich das Denken, denn man will wissen, was es auf sich hat, das Ganze. Auch wenn es letztendlich gesehen werden muss oder kann, dass es vielleicht gar nichts anderes auf sich hat als das, was ich bereit bin zu erleben in der Zeotspanne, in der ich hier bin. Das Treiben der Menschen ist verwirrend, und die Instanz  Gott und ihre wilde Dienerschaft hat sich prächtig geeignet als Halt, öfters mal mit Peitschenhieben bekräftigt. Dadurch soll klar werden, wer das Sagen hat, obwohl niemand das Sagen gepachtet hat, sondern alle einfach mitspielen bei dem, was sie als ihr Leben verstehen. Insofern kann man genauso gut verstehen, warum Menschen manchmal befreit werden müssen. Aber hinter jeder erzwungenen Befreiung lagern endlose Geschichten von Schuld und von Sühne, von unvorstellbaren Höhen und Tiefen und Grausamkeiten und erhellten Gehirnen, wie soll man das alles bewältigen. Trotzdem hat die Idee der absoluten Freiheit einen Reiz in seiner gedanklichen Konsequenz, was wiederum und geradewegs da hinführen würde, wo wir schon sind: wie sind ja frei, gedanklich absolut, im Außenbereich relativ. Wir haben Leute gewählt, die unsere Existenzen betreffende Entscheidungen fällen, und ich schätze natürlich die Tatsache, dass sie wissen müssen, was sie (z.B.) jetzt mit den vielen afghanischen Menschen machen. Wo und wie werden sie untergebracht, wer ernährt sie, wer sind sie. Sind sie die, die nicht mehr glauben, dass die Stimme der Frauen und der Klang ihrer Füße haram (verboten) sind. Wer weiß es? Niemand weiß es, was die Freiheit nicht weniger absolut erscheinen lässt. auch wenn es unendlich viele andere Möglichkeiten gibt, es zu sehen. Es nimmt ja wahrscheinlich nie ein Ende und kann von niemandem je abgeschlossen werden.

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