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Transgender Schneefrau
In düsteren Zeiten muss man dem Humor seine Fähigkeiten zuspielen lassen, auch wenn sie oft simpler Art sind und günstigerweise einen selbst betreffen in den weniger heldenhaften Momenten, wenn die Spinnweben einen rufen oder das Steuerrad mal wieder nachpoliert werden muss. Stumm können sie einen ansehen, die Dinge, die aus-und durchsortiert werden wollen, weil Corona sich so prächtig dafür eignet, man ist mehr zuhause und hat archivierte Reisepläne. Dabei merkt man, dass sich die geöffnete Zeit eigentlich vor allem dafür eignet, ruhig dazusitzen und das Ganze auf sich wirken zu lassen. Alle sitzen ja in einem Ganzen drin, das reicht von sich selbst bis in die Weiten des Universums, die voll sind vom Ungewissen, und zwar von dem, was wir tatsächlich nie wissen werden. Das hat auch eine außerordentlich beruhigende Wirkung, denn irgendwie ist vielen aufgefallen, dass es hier  vor Ort eine Menge dringender Aufgaben zu erledigen gibt, damit das potentielle Abzwitschern vom Planeten keine peinliche Farce wird, während in den Flüchtlingslagern immer noch Kinder von Ratten angefressen werden, weil die Lösungen nicht hervorgebracht werden konnten. Konnten es eben nicht, weil es schwer ist, sich hineinzuversetzen in das Leid der Anderen. Und besonders schwer wird das, wenn man beschäftigt ist vor allem mit den eigenen Beklemmungen und einschätzen lernen muss (kann), was hier der eigenen, persönlichen Fürsorge bedarf, damit aus den Monadenfenstern Tore werden können. Auch innerlich kann man architektonisch renovieren oder einen ganzen Neubau dazufügen, in dem z.B. kreative Kräfte keine Begrenzung erfahren, oder man baut Gärten genauso, wie man sie möchte. Auch das etwas tiefere Beschäftigen mit politischen Situationen kann ziemlich anregend sein, wie ich mit dem amerikanischen Drama  erfahren habe und immer noch erfahre. Mit jedem weiteren Detail aus allen Richtungen über ein Thema wird der Inhalt natürlich komplexer, und es ist ja gerade die Komplexität, die den Raster bildet für präzisere Wahrnehmungen, da man letztendlich immer wieder mit sich allein ist und den gedanklichen Verdauungsapparat in Gang setzt, um die vielen Eindrücke mit dem Auge auszutarieren und in eine Balance zu bringen. So i s t es einfach: man schaut Trump zu und kann es nicht fassen, dass das, von was man ausgeht, für Millionen von Menschen s o anders aussieht, dass man die Fassung verlieren könnte. Hätte man nicht im Land einen sehr dunklen, historischen Nachhall, der immer mal wieder ins Bewusstsein dringt und die unbeantworteten Fragen beleuchtet. Wie kann es sein, dass eine so peinliche Witzfigur wie Hitler eine Welt mit blonden Haaren und reinem Blut erfinden konnte und so viele andere das offensichtlich so einleuchtend fanden dass ihnen kein Preis zu hoch war. Zurück zur Schneestille und danke, dass mir auch die drei Minuten Nachrichten auf den Wecker gehen können und ich dann tatsächlich abschalten kann. Einfach klick!, und weg ist es, und man behält durch solch kleine Gesten die Möglichkeit weiterer Spielräume.

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