anregend

In Indien gibt es ein weitverbreitetes Gedankentum, dass diese Zeit, die wir gerade durchqueren, das Zeitalter des Todes genannt wird, also eine finstere Zeit, in der auf einmal alle, also die meisten, nach ihren Gelüsten greifen, zum Beispiel zu neuen Smartphones, und denken, das muss unbedingt sein, koste es, was es wolle. Allerdings gibt es dazu auch das erforderliche Gegengewicht, oder Gegenlicht, vielleicht etwas verborgener, aber nicht wirklich. Das drückt sich aus über das Bewusstsein. Das Bewusstsein ist also verfügbar und ich kann verstehen, warum ich Freude an einem neuen Smartphone habe und zum Beispiel mein altes weitergebe, sodass rundum Zufriedenheit herrscht. Nun hat dieses verfügbare Bewusstsein allerdings auch einen Schatten, denn auf einmal wird derart vieles klar, sodass man auf einmal von der Klarheit sagt, dass sie verwirrend ist. Denn nun sieht man ja viele Zusammenhänge, die vorher nicht sichtbar waren, und es nützt einem sicherlich in der eigenen Denkanlage, wo in den Archiven gespeichert werden kann, was einen nicht unnötig belasten soll, obwohl man ja (z.B.) auch wissen muss, was das ist. Auf einmal befindet man sich in den dunklen Korridoren mit der Ökostromleuchte, und muss eigentlich selber austüfteln, wie’s weitergeht. Überall, wo man hinschaut, wird man belehrt, wie es gehen kann, aber nur jeweils für den, der es belebt und meistens dann auch ein Buch drüber schreibt, bis es keine Denklücke mehr gibt, die nicht mit Wissen vollgestopft ist. Nun steht oder sitzt man da, ist froh, dass man gerade in der Welt nicht viel dürfen muss und behält im Auge, dass wie immer viele Menschen diesen Planeten gerade verlassen. Das kann man bei Ecosia beobachten, wo angeblich jede Sekunde ein Baum gepflanzt wird, also so sieht das auch bei den Coronatoten aus und vermutlich auch bei den Diabetikern und den Brustkrebspatientinnen und denen, die unaufhörlich irgendwo auf der Erde von blutrünstigen Möchtegernkriegsherren gelyncht werden, sehr oft und viel zu oft und überhaupt meistens Frauen, obwohl wir lernen, dass es auch blutrünstige Frauen gab und immer noch gibt. Da man ne Menge fast nebenher mitkriegt, weiß man auch, dass heute der Tag gegen oder wegen Gewalt an Frauen und Mädchen ist, und wer immer sich aufrafft mit einem schwarzen Strohhalm in der Hand, um hier etwas auszusagen oder gar auszurichten, sei mit tiefem Respekt geehrt. Denn dass hier in nächster Zeit eine glaubwürdige Lichtquelle auf der Weltbühne erscheint, ist so unwahrscheinlich wie das Erwachen der TrumpanhängerInnen, die ja gar nicht in Kontakt gekommen sind mit den Möglichkeiten eines erwachenden Prozesses. Und das ist ja das Schwierige, dass ihr Führer sich für hellwach hält, weil er die eigene Quelle nie wirklich im Blick hatte, d.h., das eigene Licht des Bewusstsein. Das scheint ein bisschen langweilig vielleicht, vor allem an der eigenen Fährte herum zu researchen, aber hallo!, das ist doch beim Lupenblick genau das, was ‚übrig‘ bleibt, das Wort übrig hier im besten Sinne der Deutung.  Denn wenn es einem gelingt, das zu lassen, was sich erübrigt hat, ist man schon einerseits unbelasteter und andrerseits gerade dadurch belastbarer und kann sich dem großen Spiel wieder angeregt zuwenden.

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