existieren

Der Satz unter meinem Blogtitel ‚Yoganautik‘ kam mir spontan und deshalb mühelos in den Sinn, da es einfach ein Untertitel bei der Einrichtung des WordPress accounts werden sollte und später geändert werden konnte. Stattdessen fand ich den Satz immer einleuchtender und begann mit neuem Interesse, mich für das Ungewisse zu begeistern. Es dauert ja eine Weile, bis man merkt, dass schlechthin oder so ziemlich alles ungewiss ist, es also tatsächlich jeden vorüberziehenden Nu um die Handhabung des Ungewissen geht. Obwohl die Angst vor dem Ungewissen direkt mit dem Tod verbunden werden kann und wegen dieser Todesangst viele Pläne geschmiedet werden, so ist es doch interessant, dass zwar Zeitpunkt und Datum des Todes im Ungewissen liegen, gewiss aber ist, dass man früher oder später sterben wird, eine der wenigen menschlichen Gewissheiten im rauschenden Ozean der Wissensabstufungen. Es gibt ja auch Bilder, wenn auch aus fernen Zeiten, die uns sagen, wie Andere das Ungewisse gemanaged haben. Man hat ja gern etwas Gewisses, auf das man sich verlassen kann. Und wie gerne vergisst man auch die ganz simplen Dinge, von denen man dachte, man wüsste sie schon, eben: wieweit kann ich mir selbst vertrauen und regle in mir und mit mir selbst die Grundfragen wie black lives matter, und nicht: ja logo. Inwieweit kann ich in der Tat die Leben der Anderen zulassen, wenn es täglich neue und frische Herausforderungen gibt und dadurch die Dankbarkeit steigt, dass man aktiv am Lebendigen teilnehmen kann, exklusiv durch mich selbst, und dass es durchaus matters, wie ich da durchkomme, und genau d a s ist ja die Handhabung des Ungewissen. Man muss mit allem rechnen und gleichzeitig so unbeschwert wie möglich in der Bewegung bleiben. Klar ist auch geworden, dass Körper und Geist günstigerweise in einem guten Verhältnis stehen, das schließt auch Wahrnehmung der Einschränkungen mit ein, denn warum sollte man ausgerechnet sich selbst nicht mit liebevoller Ernsthaftigkeit behandeln und betrachten. Schließlich ist es das einzige Wesen auf Erden, das durch den eigenen Blick und Einblick in das Weltgeschehen die  Positionierung erwerben kann, die einen sichtbaren Standort hat, denn dass ich hier herumgehe mit einem Körper beweist zwar nicht den Grad meiner Anwesenheit, aber immerhin macht es die Tatsache meiner Existenz unbestreitbar. Deswegen denke ich auch automatisch immer weniger an ein Werden, wo die vielen Karotten wohnen, sondern übe mich darin, dem Sein gegenüber möglichst maskenlos dazustehen. Dann muss man bereit sein und gerüstet für das Abenteuer. Und eine gewisse geistige Stabilität muss im Wortlosen ruhen. Wo Steuerrad, Kompass und Lupe eins werden und keine Zweifel mehr aneinander haben. Da, wo die Navigation zur reinen Freude wird, beziehungsweise werden kann, denn: nirgendwo Gewissheit, und nirgendwo Garantie.

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