Humberto.R.Maturana

Revista Capital | Humberto Maturana: “En Chile hemos perdido la ...

Es lässt sich nichts sagen, ohne dass es eine Person ist, die etwas sagt.

Man muss sich klar machen, dass die Vorstellung von etwas
Gegebenem und Existentem, eben dass schon der Verweis auf
eine Realität oder eine wie auch immer verstandene Wahrheit
unvermeidlich Sprache benötigt. Was immer man über diese
Wahrheit oder Wirklichkeit zu sagen vermag, ist stets auf die
Verwendung von Sprache verwiesen; das von uns angeblich
Unabhängige wird nur durch Sprache überhaupt beschreibbar;
es taucht erst in einem Akt der Unterscheidung in der Sprache
auf. Selbst wenn man meditiert und glaubt, man befinde sich
in einem Zustand reinen Bewusstseins, muss man sich gleichwohl
eingestehen: auch das Nachdenken über diesen Zustand bedient
sich der Sprache.

Sprache ist kein Gefängnis, sondern eine Form der Existenz, eine
Art und Weise des Zusammenlebens.


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