Eugenio Montale

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Montale con Susy Peterich a casa Fasola (Forte dei Marmi)

Du fragst, ob alles so entschwindet
in diesem spärlichen Nebel des Erinnerns,
ob in der lähmenden Stunde oder im Seufzer
der Brandung sich jedes Schicksal erfüllt.
Ich möchte dir verneinen,, sagen, dass dir naht
die Stunde, da du hinaustrittst aus der Zeit;
unendlich wird vielleicht nur, wer es will,
und das wird mir nicht, aber dir, wer weiß, gelingen.
Ich denke, dass für die meisten kein Heil ist,
doch dass manchmal einer alle Planung durchbricht,
die Schwelle durchschreitet, zu dem wird, was er gewollt.
Dir möchte ich, bevor ich verzichte,
diesen Fluchtweg zeigen,
unfest wie auf den bewegten Gefilden des Meeres,
Schaum oder Furche.
Auch schenk ich dir meine karge Hoffnung,
zu müde, sie neuen Tagen entgegenzutragen,
sie sei ein Pfand deinem Schicksal, mög‘ es dich retten.

An diesen Gestaden, benagt von Gezeiten,
Kommen und Gehen, endet der Weg.
Nahes Herz, das mich nicht hört –
du setzt die Segel schon
und stichst zur Ewigkeit in See.

*Haus am Meer


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