flüstern

Auf dem Bild sieht man den (durch meinen Pinsel) verkörperten Kairos, der jetzt öfters mal als Schicksalsanregung herumgeistert, und hinter ihm steht ein Influencer, oder ist es die heimliche Angst. Man sieht ein gähnendes Emoji, eine der vielen tollen Ideen, die hin-und herwandern und von vielen versteckten Quellen plaudern, die jede/r so in sich trägt. Da neigt sich Mephisto zum unruhigen Ohr und flüstert: Wie, du würdest nicht vom Balkone springen, wenn Narendra Modi es allen ans Herz legt? Nein, würde ich nicht. Auch kann ich mir nicht vorstellen, dass ich dem berühmten Flötenspieler hinterhergelaufen wäre, egal, wie süß er spielte, und wie anmutig sein Haar unter dem Hut hervorgequollen wäre. Deswegen kann man jetzt die hochgeschätzte Aufmerksamkeit darauf lenken, wo es für einen langgeht. Auch hilfreich, sich an Epikur zu erinnern, dass der Tod uns nichts angeht, denn solange wir sind, ist der Tod nicht da, und wenn der Tod da ist, dann sind wir nicht da, meinte der im Kepos, dem Garten, Lebende. Das ist nicht jedermans Satz, wenn man hört, dass der Tod umgeht. Aber es gibt ja genug Sätze, die einen ansprechen können, oder man spricht sie selber aus oder an, oder man hat gar keine Lust mehr, auch noch Sätze auszusprechen, denn man spürt ja die sich Bahnen suchende Dichte der Gedankenströme, aber das ist auch nur e i n e Ebene des Ungewissen, die das Raumschiff durchkreuzt. Wenn das als normal Empfundene wieder Anker geworfen hat, werden wir sehen, wie fern und fremd die Welten immer waren, bevor wir sie ans Herz nehmen konnten. Oder einige haben uns ans Herz genommen, das ist schon viel, vielleicht ist es alles. Es wäre doch nur gerecht und angemessen, in einem so gravierend ernsten Moment der Weltgeschichte, wie wir ihn gerade durchkreuzen, die Mutter als des Pudels Kern zu offenbaren, oder als den uroborischen Grundton, der einem sagt, wann die Bahn schief wird, und wer sich von der schiefen Bahn wieder aufrichten konnte und kann mit dem Werkzeug vorhandener Instrumentarien. Und die Frage, wie wirklich die Wirklichkeit ist, ergibt sich genau da als Antwort, wo sie sich nicht mehr erklären kann, und auch nicht mehr muss. Es gibt doch die Ordnungen, die einzusehen sind, das ist das Wunderbare am Spiel. Vor allem der freie Wille beugt sich der Logik des Spieles gerne. Denn wer bei sich ist, vor dem muss sich keiner mehr fürchten.
Im Samstags-Workshop auf dem dahingleitenden Dampfer des Covid traf die Idee, einen uroborischen Grundton zu basteln, auf helle Begeisterung.

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