Dante Alighieri

  aus: Die Göttlichen Kömödie

Dante Alighieri 1265 – 1321 | Società Dante Alighieri Berlin

Und sie, die Zweifel meinen Sinn sah spalten,
Sie sprach: „Die beiden ersten Ringe zeigen
Der Seraphim und Cherubine Walten;
So rasch in seinen Bahnen kreist ihr Reigen,
dem Punkte nahn zu kommen, und fürwahr,
Ein jeder kann’s, je höhres Schaun ihm eigen.
(…)
Und alle glühn in Wonne, dass du’s weißt,
Je mehr ihr Schauen in die Tiefe dringet
Der Wahrheit, drin zum Frieden kommt der Geist.
So kannst du sehn: die Kraft des Schauens bringet,
Nicht die der Liebe schafft das selige Leben,
Da dieser ja der Liebe erst entspringet.
Und Schaun ist jedem nach Verdienst gegeben,
Das Gnade zeugt und guten Willens Macht:
So muss von Stufe sichs zu Stufe heben.“


Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert