spät?

Nun kann man (u.a.) auch beobachten, wie so manches, was einmal mehr oder weniger dringlich am eigenen Herzen herumlag, zu einem grotesken Schauspiel herangewachsen ist. Nicht, dass ich Zeigefinger und Mittelfinger der rechten Hand in dazugehöriger Zeit zu oft bemüht hatte, und noch mit dem Wort „Frieden“ begleitet, aber klar war, dass man Frieden wollte im Sinne von: kein Krieg. So wie bei jeder funktionierenden Revolution wird viel Denken darauf verwandt, zu den dahinter liegenden Zielen zu gelangen, und auf einmal ist es da, das Neue, das man wollte, und man weiß nicht, wie es am besten zu handhaben ist. Wieder einmal kommen Männer und Frauen aus vielen Ländern zusammen und beraten zum Beispiel, wie ernsthaft die Sache mit dem Klimawandel nun wirklich ist. Wer wohl den über 1000-Seiten-Bericht liest, in dem zum Beispiel der verringerte Konsum von Fleischprodukten empfohlen wird usw., man weiß es nicht. Wenn einen so viel kümmern soll, dann kümmert einen bald wenig, vielleicht auch nur das, was man wirklich verdauen  und zu vernünftigem Handeln führen kann. Ein paar gedanklich präzisierte Einstellungen, und man kann auch ohne zu viel Plastikballast einkaufen. Nennt man so ein Detail, zum Beispiel das bedrohliche Wattestäbchen, stößt man schnell auf das Absurde. Man schaut kurz bei sich herum und sieht sofort, dass man von Plastik umzingelt ist. Nun ja, umzingelt ist vielleicht zu viel gesagt, denn ich habe nicht vor, mich beklemmen zu lassen. Wachheit und Achtsamkeit haben sicher noch nie geschadet, noch ein Schuss Lernbereitschaft dazu, ein paar Tropfen Lebensweisheit. Schon ahnt man, dass es niemandem gelingen wird, das stetig tropfende Eis wieder zum Gefrieren zu bringen. Dass einem alles egal ist, ist natürlich auch keine Lösung, obwohl ich es angebracht und gut fand, dass es den Trauernden  um die erschossenen Menschen in El Paso egal war, ob Donald Trump bei ihnen herumtanzt oder nicht. Von ihm, dem zum Glück keiner mehr glaubt, dass er von den Verletzten so liebevoll empfangen wurde, wie er selbst gezwitschert hat, von ihm haben wir viel über das Begrenzte lernen können. Ganz abgesehen davon, dass bereits so gut wie jeder Amerikaner mindestens eine Waffe besitzt, weiß auch Donald selbst, dass er die Waffenlobby nicht verärgern wird. Es müsste nur genug empörte BürgerInnen geben, die das endlich geklärt haben möchten, ja, und dann was? Wie soll irgendeine/r zukünftig erkennen können, wann jemand geistig so unstabil ist, dass er unter gewissen Umständen zur Waffe greifen wird? Man rechnet auch nicht damit, dass die Trumps der Welt ihren eigenen Zustand einschätzen können, ist es doch auch für keinen der BürgerInnen leicht. So klimawandeln wir einsam und gemeinsam dahin, und wenn wir an all den Giften, die wir zur Welt gebracht haben, noch nicht gestorben sind, dann leben wir auch noch heute und können entscheiden, über was wir selbst nachdenken möchten, und über was nicht. Das ist nicht wenig und will offensichtlich heute mal gesagt werden, vielleicht mit den Worten; das ist nicht nur viel, sondern grenzt schon an den unermesslichen Reichtum, den man mit geistiger Freiheit verbindet.

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