(be) (ver) antworten

Gelegentlich finde ich es anregend zu bedenken, dass es auf bestimmte, wesentliche Fragen keine Antworten gibt, und dass man sich dennoch das Interesse an ihnen und die Beschäftigung damit nicht ersparen kann. Das heißt, wenn man auf dieser Ebene nicht sparsam sein möchte oder durch die (geistige) Umgebung nicht zur Sparsamkeit gezwungen wird. Zur Sparsamkeit wird man meistens gezwungen, wenn Verbindung und Kommunikation nicht gelingen, egal, wie sehr man bestrebt ist. Dass aber tatsächlich eine gelungene Kommunikation unter Menschen verhältnismäßig selten ist, kann man schon mal bestaunen. Die Welt ist so alt, dass keiner weiß, wie alt sie ist, denn auch Geschichte nährt sich von Gerüchten und Vermutungen und Behauptungen, die oft noch zurechtgebogen werden, um ehrgeizige Ziele zu erreichen. Da sich auch Wissenschaftler dem Wahrheitsgetreuen verpflichtet fühlen, kann man oft an den Begleitworten sehen, wie ungewiss das alles auch sein kann. Rückwertsblickend ist es genau so ungewiss wie vorwärtsschauend, und noch hat keiner die Frage beantworten können, was wir hier eigentlich machen, außer den transportierten Berichten dessen, mit was man in Kontakt kommt. Eine der schwierigen Einschätzungen ist die des Wissensgehaltes, der sich jeweils auf der Erde bewegt. Jede/r sucht sich einen anderen Schlüssel für das, was er oder sie wissen will. Nun werden zur Zeit sehr viele Geister in den Sog des Angebotenen geschwemmt, ohne gelernt zu haben, wie man zum Beispiel eine gute Entscheidung trifft, was nicht möglich ist ohne die innere Auseinandersetzung. Sich mit sich selbst auseinander zu setzen ist ein interessantes Bild. Mit wem rede ich, und wer gibt mir Antwort. Und dann, ja: vielleicht immer weniger Antworten, die an bestimmten Punkten unerlässlich waren, nun aber an Bedeutsamkeit verloren haben. Das Pauchale hat seinen Ort, aber das genaue Hinschauen auch. Und es ist meine Erfahrung, dass man das Wählen gründlich lernen muss, bevor es zur überraschenden Erkenntnis kommt, dass man da angekommen ist, wo man in der Tat keine Wahl mehr hat, da sie hier paradoxerweise von spezifischem Wissen entbunden ist. Das, was da ist, gibt Antwort auf sich, und man kann sich und auch Anderen besser zuhören.

 


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