zahil

 

Habe ich gerade in meinen Translator eingegeben: „Saturn“ auf Arabisch: Zahil. Allein die Frische eines neuen Wortes kann Nebel des irgendwie trotzdem leicht unheimlichen Samstags etwas lichten. Nicht, dass ich davon ausgehe, dass eine große Anzahl von Menschen samstags ein unheimliches Gefühl in sich tragen, und das in allen Ländern der Erde. Viele Hindus sind samstags ja beschäftigt mit dem Gang zum Tempel des Saturn, schwarz wie die Nacht böser Träume und verboten für Frauen, weil, düsterste Gedanken der Priester an das unreine Blut zurückdrängend bei der Befragung, weil Frauen, so meinten die vermeintlich Zuständigen, weil Frauen nicht die Kraft hätten, diese Energie zu schultern. Frauen allerdings schultern noch ganz andere Energien, was hier nicht gefragt und kein Thema ist. Samstags legen Männer dann Hisbiskusblüten nieder am dunklen Stein, man spürt, bzw habe ich oft im Vorübergehen samstags diese bittersüße Schwere dunkler Verbindungen gespürt, die dem Leben, wenn es dorthin ausgerichtet ist, eine gewisse Würze verleihen. Das heimliche Wissen um unerlaubte Gänge und Taten wird in die unsichtbare Hand des Gottes gelegt, der, zähmt man ihn mit Gehorsam, das Unverzeihliche vergeben soll, wofür es keinerlei Beweise gibt. Ansonsten ist außer Banken und Regierungseinrichtungen alles geöffnet und der Bazaar boomt. Hier im Westen ist es eher die kollektiv aufgeriebene Energie der Samstagseinkäufe, um am Sonntag, auf den hoffnungsvoll und energetisch zugearbeitet wird, für alle alles dazuhaben, was unentbehrlich scheint. Heiliger Sonntag, der dem ganzen Volk die Einkaufssperre auferlegt, wobei auch dagegen bzw dafür gestimmt wird zuweilen, dass vollzeitig Beschäftigte oder Süchtige auch sonntags erwerben können, was sie brauchen. Der Samstag scheint sich anzubieten für eine Form des Getriebenseins, das besänftigt werden will, wofür man Wege gefunden hat. Auch ist die Nacht von Samstag auf Sonntag eine betriebsame Nacht, für die die Unterhaltungsindustrie sich einiges einfallen lassen muss. Manchmal bedanke ich mich innerlich bei irgendwas dafür, dass ich nicht mit Flatscreensüchtigen aufgewachsen bin, da ich die Auswirkungen jetzt in den indischen Familien sehen kann, wo das Ding vor allem an Wochenenden ohne Unterbrechung läuft. So haben die meisten Menschen auch samstags viel zu tun und freuen sich auf etwas am Sonntag. Ich kann  auf jeden Fall mal kurz in die frühmorgendliche Stille hinauswünschen, dass sich von den leisen und lauten Erwartungshaltungen  etwas umsetzen möge.

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