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Das hat mich angesprochen, dieser Gedanke des Hervorholens, denn er belichtet auch eine wesentliche Unterscheidung von Denkweisen in Bezug auf das Erscheinen in der Welt. Komme ich an mit einer bereits anwesenden Substanz, die sich im Laufe der Zeit gemäß der vorhandenen Bedingungen entfaltet, oder werde ich vor allem geprägt durch das vorhandene Szenario. Sicherlich beides, wobei die Anlagen ja bereits einen unterschiedlichen Umgang mit den Dingen erkennen lassen, und der Gedanke der Reinkarnation hier natürlich eine bedeutende Rolle spielen würde, könnte man es als eine Gewissheit betrachten. Grundsätzlich ist jede sogenannte Gewissheit einer Einschränkung unterworfen. Wieder muss ich an das Dritte Reich denken, wo die abartigsten Abweichungen des Menschseins aktiv waren, und es wäre sicherlich von tiefstem Einblick begleitet, könnte man in den Menschen ihre inneren Prozesse sichtbar machen. Wie kam es zu dieser großflächigen Einigung darüber kommen, dass Juden zB eine so minderwertige Rasse sind, dass man sie vernichten muss, obwohl so viele Juden völlig integriert waren in der deutschen Kultur und tiefe Wertschätzung für sie hatten. Ist es die gleiche Anlage in allen Menschen, die von Anfang, bei völlig verschiedenen Schicksalen, so gesteuert werden muss, dass die eigenen, persönlichen Einstellungen einem selber klar sind, da man sonst immer den Gehirnen Einzelner ausgeliefert ist. Wenn ich die Maskierungen der Völker auf den Fußballweltmeisterschaftstribünen betrachte, was sagt das über die Menschen aus? Es kann einen freuen, wenn Menschen sich freuen, oder man fürchtet sich etwas vor bestimmten Darbietungen der Freude, die aus dem Kollektiv herausströmen. Man kann es auch als Warnung empfinden, was in jeder Minute, ja Sekunde, aus allem entstehen kann: Trauer, Schmerz, Enttäuschung, während andere an einem vorbeijubeln. Immer wieder auch Überraschungen. Schlechte Gewinner, gute Verlierer. Die Frage also nochmal: kann der Mensch nur aus sich herausholen, was in ihm angelegt ist, oder hat er eine Handlungsfreiheit in dem, was er sich als Mensch von sich selbst vorstellt. Ich denke, wer zu sich selbst am Kern des (seines/ihres) Wesens vordringen möchte, muss eine Art Bauplan haben, bzw. sich immer wieder Skizzen machen von dem, was dem eigenen Wesen entsprechend angebracht oder nicht angebracht ist. Denn die Schicksalsmaterie will ja genau von unseren Entscheidungen gehandhabt werden. Da ist einerseits das Festgelegte, andererseits die verhältnismäßige Freiheit der persönlichen Handhabung, die aus dem mysteriösen Klumpen ein überschaubares Schachbrett machen kann, wo die Züge statt einfacher, erstmal komplexer werden, bevor sie sich erschließen und sich letztendlich durch geistige Befreiung der Methoden eine souveräne Leere einstellen kann, aus der heraus die Geschehnisse mehr einem Fließen gleichen mit all seinem sinnlichen und simplen Ablauf, bei dem einem das Wesentliche wieder zugängig wird. Das sollte (mich) nicht davon abhalten, weiterhin darauf zu achten, was sich selbst hervorholt und was ich hervorhole (knifflige Unterscheidung), damit ich wachsam bleibe und flexibel in der Wahrnehmung des von mir Ausgelösten, Zugelassenen und von mir Hervorgeholten.

Die Bilder von gestern und heute sind beide Ausschnitte derselben Zeichnung, in der das sichtbare Auge eigentlich der Mund des Gesichtes ist(sichtbar im Beitrag „stabil“) Ich habe das zufällig entdeckt und dachte an den „Golem“ und warum ich das als ein „typisch“ jüdisches Gesicht bezeichne. Weiß und kenne ich das, was ich da bezeichne?


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