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Samstag, meine Güte! Schon wieder Samstag! Die Dinge und Themen, die zur Zeit in der Weltsprache zum Ausdruck kommen, hören sich oft so einfach an, sodass man versucht ist zu denken, man hat sie verstanden. So steht als Titel auf der neuen „Zeit“ vom Donnerstag „Nun ist aber gut“. Alle verstehen natürlich auch, wie es gemeint sein soll, vielleicht reicht das ja zum ersten. Ist es nun aber gut? Ich finde es eher peinlich, die beiden Gemeinten in einem Bild zu zeigen, wo sie aussehen wie zwei Kinder, die sich gerade durch ihren Zwist schaukeln, ohne wirklich mit ihm aufhören zu wollen. Ob man Frau Merkel mal loben können wird für ihre außerordentlichen Qualitäten, oder muss man da in ihren engeren Arbeitskreis vordringen, wo es Menschen aus eigenen Erfahrungen mit der Person als durchaus förderlich empfinden, sie im Sattel halten zu wollen, da man weiß, dass hier die nötigen Kenntnisse vorzufinden sind, die die verfahrene Situation erfordert. Ich bin Schwerttänzerin und muss mich bis heute bemühen, mein Schwert nicht zu missbrauchen, welche Gründe ich auch immer dafür vorbringen möchte. Es ist mir ganz klar vermittelt worden, dass der Missbrauch des Schwertes nach den ermöglichten Übungsjahren zu unerwünschten und ungünstigen Resonanzen führt. Nun liegt es an mir, diese Ergebnisse neu zu reflektieren. Angela Merkel kann sich Ausrutscher nicht leisten. Was es bedeutet, mit einem Horst Seehofer auf dieser Ebene umgehen zu müssen, wo selbst die Kraft der Vernunft keine Wirkung mehr erzielt, kann man sich nur halbwegs vorstellen. Was ich für mich und nicht nur durch mich verstanden habe, ist, dass das Vernichtende als Aktion, als Tat, als Ausdruck der eigenen Verfassung und Einstellung, unter allen Umständen vermieden werden muss, wenn es denn als solches erkannt werden kann. Sehr viele als harmlos geltende Einstellungen können eine vernichtende Wirkung haben. Dass z.B. Horst Seehofer diese Vernichtungsbereitschaft in einem Lächeln ausdrücken kann, lässt auch mich etwas fürchten, was ich nicht für möglich halten will, nun aber doch darüber nachdenken muss. Kann man sich bewusst im Darknet der Psyche aufhalten, oder ist das Unbewusste das Darknet an sich, wo ich bereit bin, das Vernichtende als das Harmlose zu deklarieren, obwohl ich bereits damit beschäftigt bin, das Swastika (Hakenkreuz) zwanghaft nach links zu drehen, wo sich neue Felder auftun für Selbstverständlichkeiten. die ihrem eigenen logischen Konstrukt unterliegen. Man it liebevoll zu den Kindern und der Frau, während man Gaskammern in Aktion setzt. Geht das? Der Sommer hält an und trocknet die Erde aus, sodass man schauen muss, was man am Leben erhält mit den Gießkannen. Die Wirtschaft boomt, doch es droht ein gefährlicher Handelskrieg. Noch ist alles ruhig, und ich habe Zeit, meinen Anteil zu bedenken. Noch haben die Betroffenheiten Raum für Ausgleichung. Noch sind wir da. Noch da noch. Noch da.

Das Bild zeigt den photographischen Ausschnitt einer Figur von Ursula Güdelhöfer.


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