daheim

Auf dem Bild sehen wir den Surfer, hier in seinem goldenen Neopren Home Design Outfit, von einer seiner langen Reisen zurückkehren, wo er wiederholt versucht hat, die Welt zu retten, doch sie ist hartnäckig und scheint unrettable. Gut, der Surfer ist müde von dem kosmischen Job, er freut sich auf Zen-La, wo Shalabal (wie immer) auf ihn wartet. Sein Surfboard, das man vorne im Bild angedeutet sieht, stellt er zur Seite an eine der uralten, hundert Meter breiten Wände von Zen-Las Behausungen. Hier ist Raum kein Problem, nicht wie auf der Erde, wo man am eigenen Atem zu ersticken droht. Was hat er sich nicht dusselig gegrübelt da oben in der vertrauten,  intergalaktichen Seinssphäre über die Vorgänge da unten, aber er hat in der Welt der Menschlinge keine Logik finden können, wenn er das Verhältnis Wissen und Tat auszuloten versuchte. Natürlich stand ihm auch der Borselino nicht so gut, den er wegen seines seltsamen Aussehens dort tragen musste, und den Trenchcoat musste er auch dauernd anhaben, die Burka des Weltenspions. Am liebsten hätte er den ganzen Osten gepackt und mit dem Westen zusammengefügt, dann hätte es seiner Meinung nach eine neue Schulung geben können, die Anreize schafft. Aber dafür ist er schon zu lange unterwegs, um nicht zu wissen, dass letztendlich seine Meinung nicht unbedeutend, aber auch nicht zu bedeutungsvoll war. Es war nicht mehr wie früher. Jetzt hingen an jeder Ecke des Alls Video-Kameras, um die Menschen vor ihrem eigenen Tun zu schützen, sozusagen vor ihrem eigenen Wesen und Wissen und Gewissen, beziehungsweise: was ging’s ihn an. Jetzt war er ja zu Hause, zumindest ein paar Tage, und da ging es ihm immer gut, weil viel auf ihn geachtet wurde. Aber wo waren wir, oder besser gesagt ich, stehen geblieben? War etwas stehen geblieben? Konnte jemals etwas stehen bleiben? Es konnte zumindest so wirken, zum Beispiel wenn jemand tot ist, doch auch da wird die Materie noch bewegt und verändert sich. Auch Asche sieht aus, als käme nichts mehr aus ihr, aber sie ist voller guter Stoffe und kann Leben hervorbringen. Auch die Asche ein Mutterleib. Komisch, immer wenn er draußen war in der azurnen Einsamkeit, sehnte er sich nach  Zen-La , und natürlich nach Shalabal. Nur war er dann in Zen-La und Shalabal balsamierte lindernd und lächelnd seine müden Füße, da dachte er nur an das All, den Kosmos, der auf ihn wartete zum Durchgrübeln der vielen Weltrettungsprojekte. Währenddessen streifte sich Shalabal, erschöpft und gelangweilt von der erwarteten Hingabe, die falschen Wimpern ab und betrachtete sich lange im Spiegelbild des Wassers, ohne hineinzufallen, und sinnierte vor sich hin die Sätze, die schon viele hochkarätig intellektuelle Frauen vor ihr erdacht hatten. Auch sie war davon ausgegangen, dass der Surfer  nach Zen-La zurückkehrte, um mehr von ihr zu sehen und zu verstehen, aber es war klar, dass es dazu nie kam und auch nie kommen würde. Sie erdachte sich eine neue Frau, die sein konnte, und siehe da, die Strukturen von Zen-La schwankten und brachen ein wie überwältigt von einem mentalen Termitenheer. Aus den Ruinen erschuf sich die frische Geschichte, die noch keiner kannte, und niemand auch nur ahnen konnte.

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