Chaim Nachman Bialik

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Die Himmelsleuchte, die mein Herz erfüllt,
Ich hab sie nicht wie herrenloses Gut gefunden,
Geerbt vom Vater nicht. Errungen hab ich sie
In schwerem heißem Kampf, in mühevollen Stunden
Mit meinem Herzblut.

Ein Funken tief  im Winkel meines Herzens glüht;
Ein kleiner Funken zwar – aus mir jedoch, mein Eigen.
Ich hab ihn nicht entwendet, niemand gab ihn mir
Zu Lehen, dem ich mich dafür müsst dankabar zeigen.

Doch wollten Hammerschläge meiner großen Not
Die Kammern meines Herzens allzu grausam sprengen,
Dann loht zu hohen Flammen auf mein kleines Licht,
Dann strebt die Glut in mir zum Weiten aus dem Engen
Und wird zum Liede.

Erheben aber soll aus meinem Liede sich
Die Flamme, soll Euch alle voller Macht erfassen,
Und Euer Herz entzünden, hell aufglühen lassen –
Mag in dem Brand, der wecken wird die dunklen Massen,
Ich selbst auch sterben.


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