einmal

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Zuerst habe ich beim Überqueren des Bazaars nur den Einen entdeckt. Es war schon ungewöhnlich genug, auf der Bazaarstraße einen so leeren Fleck zu sichten, flüchtig natürlich, aber immerhin lang genug, um (mir) ein Bild zu machen. Was ist das denn, fragte ich mich, das ist doch kein Streuner, der muss jemand gehören. Wahrscheinlich dem Besitzer eines Standes mit öltriefenden Essgebilden, denn er konnte sich vor Masse kaum bewegen. Allerdings konnte man es auch als ein Rasseexemplar wahrnehmen. Auf einmal, ich traute meinen Augen, kam ein Zweiter von irgendwoher dazu, und in meinem Geist meldetetn sich wie von selbst die Worte „doppelt gemoppelt“. Ich musste jetzt warten, bis der Fleck, auf dem sie sich niederließen, wieder frei war und wusste nun, dass im Bazaar freie Flecken entstehen können. Auch kamen junge Mädchen in Gruppen vorbei, die wollten alle die Beiden streicheln und viele Selfies mit ihnen machen, das dauerte auch so seine Zeit, bis die Geschöpfe bei allem genüsslichen Wälzen wieder zu sich zurückkehren konnten. Viele Motorradfahrer mussten ihnen ausweichen und gleichzeitig staunen. Über sowas klagt hier nie jemand, was ich auch gerne lernen möchte. Die Inder lernen sehr früh, vielem auszuweichen: Fahrzeugen, Tieren, Hochzeiten und Hochzeitszügen, Familienmitgliedern und überhaupt: Menschen. Der lineare Weg hatte und hat in Indien wenig Chancen. Alles dreht sich im Kreis, verschwindet, kommt wieder, zeigt sich jedem jenseits des Wortes als holistisches Sein, in dem es keine Behinderung gibt für das Unvorstellbare. Auch wenn ich den Verpfleger der beiden Schwergewichte ausmachen kann, ändert sich dadurch nichts an der Einzigartigkeit des Verharrens im Raum, denn wir sehen die Dinge immer nur einmal, obwohl wir die Gewohnheit haben, es anders zu denken.

 


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