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Es ist ja jetzt für niemanden auf dem Planeten mehr etwas Neues, dass Smartphones nicht nur allgegenwärtig sind in der Allzeitbereitschaft, kontaktiert oder „aufgenommen“ zu werden, sondern sie haben es in der Tat phänomenal leicht gemacht, eigenes Leben vom jeweiligen Standort aus direkt weiterzugeben. Auffallend ist auch, dass die meisten Menschen, die ich zum Beispiel auch in Portugal beobachten konnte, gar nicht mehr wirklich zuerst auf das Original schauen, sondern sie halten einfach so ziemlich alles fest in der offensichtlichen Überzeugung, die Erfahrung, die ja gar nicht stattgefunden hat, in der Tasche zu haben. Also unkreativ und hemmungslos photographierte Sachen zum Beispiel von einem Urlaub sind vielleicht so interessant wie die Alben, die ich öfters mal in Indien durchstehen muss, wenn mal wieder eine Tochter oder ein Sohn geheiratet hat, und alle davon ausgehen, dass ich aus der Bewunderung der irren Pracht gar nicht mehr herauskomme. Ehrlichkeit kann ja sehr schmerzhaft sein, man lässt das dann lieber, wenn es nicht so wichtig ist und konzentriert sich eher darauf, durchzuhalten nach dem unsterblichen Motto „This, too, shall pass“. Ich habe mich schon auch mal gefragt, was die Leute denn dann so alles machen mit den immer mehr werdenden Momentaufnahmen, da alle Anderen ja auch nicht müßig waren. In den Anfängen meines Indienaufenthaltes wurde mir von Indern das Verbot des Photographierens an heiligen Plätzen oft so erklärt, dass mit einem Photo etwas vom Original „genommen“ wird, was dann zum Verschwinden der Substanz führt. Auch das muss leider nur eine Idee gewesen sein, denn sonst wäre vieles nicht mehr übrig, was man noch wegphotographieren kann. Und dann wiederum gibt es bestimmte Augen hinter der Kamera von Künstlern der Sicht, die dem Original noch etwas hinzufügen, nämlich ihre eigene Wahrnehmung der Dinge, das kann schon sehr beeindruckend sein. Sie haben noch ein schwierigeres Problem zu bewältigen, denn wenn so viele der Aufnahmen einfach gut sind und andere Menschen sie sehen sollten, dann hat der/diejenige weitere Schritte zu bedenken, die möglicherweise anstehen. Jede/r hat wahrscheinlich eine andere Art, mit dem Aufgenommenen umzugehen. Seit ich diesen Blog mache, steigt meine Freude am „Bilderhinzufügen“. Ich fühle mich nicht mehr so frei wie am Anfang, als es mir wichtig war, keinen Zusammenhang herzustellen zwischen Text und Bild. Das ist jetzt vorbei, aber die Komposition ist doch immer spannend, und für mich muss sie ziemlich mühelos sein. Mir geht es nicht so sehr um gute Photos, sondern um etwas, was sich für mich als „stimmig“ zeigt, auch gern mal im Kontrastprogramm. Ich finde diese handlichen Smartphones für Bilder auch ganz gut. Wenn man die Kamera nur zückt, wenn man in eine Berührung mit was kommt, werden es auch nicht so viele. Man lernt was von sich. Zum Beispiel habe ich in der letzten Wohnung in Portugal ein paar Dinge photographiert, die mich entzückt haben. Vielleicht war es mehr so ein graphischer Blick, der hier hantierte, aber es war auch etwas Portugiesisches, was durch diese Photos für mich spürbar wurde. In meinem gestrigen Beitrag, als ich nach der „Schublade“ suchte, die in derselben Wohnung war, habe ich nochmal die anderen gesehen und mich erfreut. Hier sind noch zwei aus dem portugiesischen Damals:

Im ersten sieht man den Lichtschalter, das andere ist die Bedienstetenklingel.
Rechts ein kleines marmornes Waschbecken zum Händewaschen in der Küche.


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