Mystik

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In den Totenhallen des Museums

erscheint ein Dervisch. Aus seinen Gewändern windet sich

in seelenwilder Ordnung unermesslicher Reichtum an Formeln

und das präzise Wesen von innerstem und äußerstem Wissen.

Unruhiges Flattern in den Holzaugen der Beflügelten, dokumentierter

Aufschrei gegen das Totgeglaubte. So, als gäbe es Wiederkehr,

wo es in Wirklichkeit nur „Hayula“ gibt, universelle

und unbehelligte Substanz.

Alien in action! „The radioactivity of nuclides“(!)

Das wandert mit sich allein, genau an der Grenze  des Vorführbaren,

wo Resonanz nicht mehr garantiert ist.

Daher diese vortreffliche Sicherheit am Ort,

wo es nun gar keine gibt,

auch kein Echo.

Ich, selbst aus der Dervisch-Gilde, zögere mit Recht im Bedenken,

ob es hier noch gemeinsames Essen gibt.

Glücklich kann sich schätzen, wer in der Leere

eine Antwort findet, und in den Augen

des Gepeinigten

keinen Zweifel.

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Dieser Text heisst „Mystik“ und

ist Sina Seifee gewidmet

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(Ich schätze mich wirklich glücklich, im Rahmen der „New Talents“

Kulturveranstaltung in Köln zwei Performances von Sina Seifee

gesehen zu haben, einmal im Literaturhaus und ein anderes Mal im Snütgen Museum –

und meinen Blog mit einer Empfehlung seiner Kunst zu beginnen. Kein Zweifel!, er gehört

zum Kreis der Liebenden, von dem Rumi gesprochen hat, und man kann sich auf seiner Website

über ihn informieren!!!)

 

 

 

Ansonsten: Ja, ich habe (m)einen Blog eröffnet. Das ist schön.

Mal sehen.

 


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