alle… ?

Das Photo habe ich von einer Seite der „Zeit“ abphotographiert, weil ich mich dabei beobachtet habe, wie ich auf einmal stutzig wurde und genauer hinschaute. „Alle“ ist immer ein gewagtes Wort und führt zu berechtigtem Widerstand. In welchem „Alle“ kann man sich überhaupt seelenruhig niederlassen, auch wenn es sich um Nazihass handelt. Es kommt ja darauf an, wo sich die eigene Empörung verankert. Und dass „ganz Berlin hasst“ glaube ich auch nicht. Es geht mir wohl hier um das Wort „hassen“, in das ich mich nicht freiwillig einreihen möchte, da ich es in seiner potentiellen Manifestation nicht für förderlich halte. Wie lange können Hassende friedvoll durch die Straßen ziehen, wenn sie doch allein durch ihre Anzahl schon einen Ruck aus der mentalen Alltagserschöpfung geschafft haben. Sicherlich ist nicht bei allen ein Ruck aus der Komfortblase zu erwarten, aber eben immerhin bei manchen. Viele Menschen machen sich auch auf, um mit Intelligenz und Wissen in Berührung zu kommen, und meistens sind Beteiligte froh, wenn es nicht zu dunklen Blüten führt. Es gibt Beispiele wie Oppenheimer, der sich kurzzeitig zum Gott erheben musste über Menschenvernichtung, weil seine Intelligenz dann doch nicht ausreichte, um seine wissenschaftliche Libido im Griff zu haben. Hitler und Trump dagegen wurden und werden als Narren durchaus erkannt, aber dann macht das Volk den fatalen Fehler, sie auch noch zu wählen, das denkt man ungern zuende. Und zum Glück für die, die gerne hier unterwegs sind, ist noch kein Ende abzusehen,  abgesehen vom eigenen. Auch verbieten wird nicht helfen. Ja, was könnte (oder kann) denn helfen? Und ist „helfen“ nicht auch nur ein hilfloses Wort?

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