nachhören

Natürlich lebt ein interessantes und gleichzeitig lehrreiches  Drama von der Verschiedenheit und Dynamik seiner Charaktere. Auch im Kasperletheater wird ordentlich draufgehauen, wobei es ja auch eine Erzählkunst gibt, die auf ein sogenanntes gutes Ende hinstrebt, ohne kitschig zu sein. Eine hauptsächlich im Orient vorkommende Idee kann einleuchten mit dem Gedanken, das planetarische Leben unterliege den zyklischen Gesetzmäßigkeiten, die man selbst zur Genüge beobachten kann. So stimmt es ja in diesem Sinne, dass vieles, was sich heutzutage ereignet, schon in der Antike vorzufinden war, wenn auch in Atmosphären, die wir nicht mehr erspüren können. Aber wir wissen, dass es erhabenes Herumgrübeln gab und gepeitschte Sklaven gab es wohl auch, und natürlich viel Spekulation über alles und um alles herum. Und kann man wirklich sagen, dass das Bewusstsein sich zum großen Vorteil des Menschseins entwickelt hat? Einerseits ja, alles entwickelt sich unaufhörlich, andrerseits kommt es einem doch auch trostlos vor, dass es so aussieht, als würde es (das Bewusstsein), viel zu wenig genutzt, stattdessen vielerorts die Neandertalkeulen sich durchzusetzen vermögen, eben da, wo man sie durchlässt. Denn das Ganze ist ja nicht mehr wirklich eine ‚Göttliche Komödie ‚(Dante) zu nennen, wo ein erfahrener Mensch einen anderen begleitet, der es wissen will. Da kann durchaus viel passieren, wenn man das Glück hat, mit einer großzügigen und klugen Weltwahrnehmung beschenkt zu werden. Es geht auch um die Kunst der Kontemplation, das Knowhow also der Lebensführung. Was Menschen so herausgefunden haben über das, was sie interessiert im Hinblick auf ein ausgelichenes und von innerer Freude erfülltes Dasein. Genauso, wie es den interessanten Satz gibt über apokalyptische Zeiten, in denen Menschen sterben werden wollen und es nicht können. Vielleicht, weil die Technik zu fortgeschritten ist und keinen Grund hat, Widerstand zu leisten gegen den Ansturm dunkler und suchterzeugender Triebe. Wenn man nicht wüsste, dass man selbst, wenn auch auf lose Weise, darin gefangen ist, würde es einen gar nicht weiter betreffen. Aber s o betrifft es einen. Moria betrifft einen, und das zusammengeschlagene Gesicht einer alten, asiatischen Dame, die auf dem Heimweg war. Trump ist vorübergehend von den Bildschirmen verschwunden, und asiatische Menschen drücken ihre Angst aus ums Überleben. Der Hass, der sich Wege sucht. Es sind so viele, in denen sich der Vernichtungswillen Bahn bricht. Das steht im krassen Gegensatz zur Möglichkeit einer verantwortlichen Position dem eigenen Handeln gegenüber, die es immerthin ermöglicht, eine angemessene Entscheidung zu fällen. Es gibt kein System, das sich erkennen kann, ohne sich durch die eigenen Anlagen gearbeitet zu haben, also den Überblick über Archive und Schalthebel. Wo das Licht angeht, und wie es ausgeht. Es ist hilfreich, wenn man sich zutraut, der eigene Lehrer zu sein. Es ist ja nicht so, als wären die Anderen nicht ständig um einen herum. Denn in Wirklichkeit sind es für jeden Einzelnen immer die Anderen, die versichern können, dass man nicht steckenbleibt in der eigenen Inszenierung. Was man in jedem exzellenten Musikstück nachhören kann.

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