spät (?)

In meiner Erinnerung gab es schon sehr lange die Idee des „Too late“ -Zu spät – oder eben noch nicht zu spät, aber gefährlich nah am Zuspät, aber dann doch nicht. Denn schließlich geht ja alles weiter, und auch ein planetarischer Lockdown hat die Maschine nicht wirklich aufhalten können. Die Anforderungen sind hoch. Inmitten des sich zuspitzenden Dramas müssen Spieler und Spielerinnen sich auf einmal entscheiden, und das nicht nur an einer Wegkreuzung, nein, überall Wegkreuzung, wo es einerseits einen Verkehrskreis gibt, aber andrerseits sehr viele unterschiedliche Fahrtrichtungen, die bedacht werden müssen. Immer noch wird vom Endlichvorbei geflüstert, damit das, was man verloren wähnt, sich wieder manifestieren kann. Und zu spät für was? Menschen haben in hohem Alter neue Dinge begonnen, das muss ja nicht jede/r anstreben , aber möglich ist es schon. Vieles ist möglich, wo individuelle Entscheidungskraft vorherrschend ist. Andrerseits hat so ziemlich jeder Mensch eine Privatloge, von der aus er oder sie sich ein Bild machen kann über die Verhaltensweise der Anderen, von denen wir immer umgeben sind. Ach ja, klagen die Lockdownmüden, die Lieben mal wieder in die Arme nehmen können, schließlich hat es sich geradezu aufgedrängt, dass jede/r von uns auf einmal weggerafft wird, ob nun mit oder ohne Virenbegleitung. Nun  ist das schon ziemlich lange her, dass wir alle da drin sind und durch neue Arten von Veränderungen gehen, auch wenn bei einem selbst gar nicht viele Spuren des Geschehens auftauchten. Social distancing, das ist gar nicht unbedingt so ungesund, am schwierigsten wohl für Kinder. Aber grundsätzlich ist es, das Distancing, hilfreich und förderlich für eine Zwischenbilanz, um es nicht ‚reality check‘ zu nennen. Langsam öffnet wieder alles, und überall ist alles anders geworden, aber man behandelt es, als würde man an ein Vergangenes anknüpfen können. Aber man kann gar nicht, weil man selbst so verwandelt ist (wie immer), vielleicht mit einer neuen Note im Ohr aus der  Sinfonie des planetarischen Bewusstseins. Paukenschlag und umwerfende Engelsgesänge, die den Endspurt der menschlichen Rasse  musikalisch einleiten. Das alles ist fünfte Veda, freies Spiel der Kräfte. Da geht es nicht mehr um Gewinn oder Verlust, überhaupt löst sich der Gegensatz auf. Nur innen natürlich, denn außen geht alles weiter, obwohl alle zusehen können, wie das Schiff auf die Spitze des Eisberges zusteuert. Im freien Raum ist Steuerung wichtig. Man muss lernen, sich auf die eigene Erfahrung zu verlassen. Man könnte nun meinen, dassselbe müsste für Hakenkreuze oder QAnonfahnen gelten. Wir sehen dann einfach die Dinge, wie sie unsrer Wahrnehmung nach sind. Es ist wichtig, hier Klarheit zu haben, damit man die Gärten und die Wege und die Sterne und überhaupt das Himmelszelt  und die Menschen und Tiere und Wälder und Felder und Städte und Dörfer  nicht vergisst, und auch nicht ihre dunklen Seiten und Zeiten.

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