nicht gewiss

Wie dichte Nebelschwaden verbreitet sich das Ungewisse und das, was es mit sich bringt, in Innen-und Außenräumen. So eine krass unterbrochene Sucht wie der Kaufrausch z.B. kann leicht durch digitale Warenkörbe ausgeglichen werden. Was kümmern einen schon die Plattformen der Milliardäre, die man erfrischt. Hauptsache, man kriegt, was man zu brauchen denkt. Oft genug ist allerdings das ‚man‘ unangebracht, denn viele machen es einfach ganz anders. Wenn man nun das Wort ‚man‘ mit der Übersetzung in Hindi translatiert, heißt es Geist, und man kann es so sehen, dass alle eben (immer) genau d a s mit dem vorhandenen Geist machen, was jedem so einfällt. Es macht auch dankbar, dass man das Ungewisse nah an sich herangelassen hat, schon weit vor der Krise, ja, eigentlich durchweg herangelassen hat, woraus sich das Erstaunen darüber entwickeln konnte, was alles aus dem Lager kam, das in einem ruhte und nur aufgerufen werden musste und integriert in das Gesamtgeschehen. Etwa der Wille zur Weltoffenheit, oder der Wille zum Rückzug von der Welt. Wenn man Gefahr läuft zu ersticken an Unverdaubarem, den Missbrauchsorgien an Mensch, Tier und Umwelt. Und natürlich wäre es prima, wenn alle die große Stunde genutzt hätten eben genau zu dem hin, wo der Wurm sich seinen Weg bahnt und Sieger werden kann im Ausbau der Gefräßigkeiten. Das Ungewisse muss auch keine Angst machen, eignet sich aber offensichtlich prächtig, um Ängste hineinzuschütten, und Zweifel, und Vorsorgen, die eine Menge Sorgen nach sich ziehen, die sich niemals im Voraus so zeigen, wie sie dann wirklich sind, vielleicht also überhaupt keine Sorgen im Schlepptau haben. Alles, was das Nichtwissende ausdrückt, dient gern als frommer Kelch der Beängstigungen, also fürchtet euch nur nicht, wenn ein Mehrwissender bei euch ist, so, als käme es gar nicht infrage, dass ich selbst auf meiner Wanderung verstehen und wählen kann, was ich tue und wer ich bin. In diesem Abenteuer ist und bleibt das Ungewisse u.a. auch ein Potential, das ich nutzen kann. Das wahrlich beängstigende Ausmaß dieser Leere muss mir bewusst sein, und dass die Deutung, die ich auf diese Seiten schreibe, nur mein Text sein kann, egal, wie viele Workshops und Bücher und Trainings ich besuchen konnte, um mehr aus dem zu machen, was bis dato sichtbar wurde. Es gibt ja Spielregeln, die sich durchgesetzt haben, und zuweilen sind sie auch durchaus vernünftig, das macht sie brauchbar und akzeptabel. Dann gibt es Situationen, wo sich das Gemeinsame auflöst und jeder zurückkehren muss oder kann oder möchte, zu sich selbst also, um Klarheit zu erlangen über das, was in mir vorgeht. Auch dieser alte Weg hat sich vortrefflich verändert und braucht keine Höhlen mehr in den Himalayas, was es, hört, hört, der weiblichen Kraft ermöglicht, sich verhältnismäßig gefahrlos zu entwickeln. Es stellt auch nicht wie früher ein Hindernis auf diesem Weg dar, eine Familie zu sein, nein. Das Hindernis ist nur das Scheitern der eigenen Ausrichtung.  Man begibt sich (da, wo man kann), in den Leer-Raum des Ungewissen, und sieht, wie man das Lebendige handhabt. Gelangt man trotz aller. oder auch wegen aller Gräuel in der Welt, zu  einer gewissen nüchternen Grundeinstellung, da kann einem schon vieles gut gelingen. Ich freue mich auch immer mal wieder, wenn ich merke, dass der Humor mich nicht verlassen hat, sonst hätte ich ja Verlustängste.

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