aufatmen

Wenn ein öffentlicher Vorgang sich in einer gewissen Stimmigkeit zeigt, kann er begleitet werden von einer Entspannung, die dann zwar nicht das Abenteuerliche der Aufregungen enthält, dafür aber als angenehmer Zustand wahrgenommen wird. Wie günstig war es doch für alle Beteiligten, dass man schon am  Samstag wusste, wer den vom Volk Gefeuerten ablöst, denn es ist gut eingerichtet, dass auf einen Samstag ein Sonntag folgt, der als kollektiver und persönlicher Aufatmungstag prächtig geeignet ist. Nein, bitte (das nebenher) nicht auch noch am Sonntag einkaufen oder stundenlang den Rasen entlangrattern, nein. Für Aufatmen ist der Sonntag geeignet, denn das Aufatmen ist ja tiefer und anders wie das übliche Ein-und Ausatmen, denn hinauf hebt sich der Atem und schafft sich Erleichterung, wo offensichtlich vorher noch keine war, nun aber ist sie da. Man erkennt das Ankommen von etwas Erwartetem, wenn es denn eintritt, an seinem leisen Gongschlag. Auf einmal ist klar, wie es ist, und bis zuletzt konnte man nicht sicher sein. Nun zeigt sich aber trotz allen Widerstandes am Ergebnis, und das ist sehr günstig für den weiteren Verlauf, dass es gar keine Knappheit gab, nur eine berechtigte Zitterpartie, denn wir nehmen ja auch von unseren Schiffen aus Teil an der erzeugten Richtung. Dann haben wir einen farbigen Mann, einen Moderator, vor Erleichterung weinen sehen und einen im Weinen mitnehmen, weil es vielleicht jetzt möglicher werden kann, dass unterwegs eines der Familienmitglieder nicht erschossen werden würde, jeden Tag diese Angst. Ansonsten geschahen viele unheimliche Dinge wie diese spirituelle Beraterin von dem gefallenen Feldherrn, die extra in Trance afrikanische Engel einfliegen ließ, um den Sieg doch noch herbeizuführen. Man weiß zum Glück nicht, wie es denen jetzt allen geht, und wie der verborgene Q d a s nun seinen Followern  verklickert, wann und wo der erwartete Weltenretter denn eingreifen soll, wenn der auf einmal, wie im Märchen, entmachtet wird. Auch Rapunzel versteht, dass der Kaiser nackt ist, der vielleicht gerade den russischen Zar bittet, ihm in den Steppen, wo keiner jemanden findet, eine große, glanzvolle Jurte zu bauen, wo sich kein Bankier hinverirrt und man die leidige Sache ausschwitzen kann. Aber vor was wird er wirklich fliehen können? Man sieht, dass es auf dieser Ebene vermutlich noch eine Weile spannend bleibt. Zumindest hätte man noch gern oder doch gern den Moment erlebt, der dem von Selbstsucht Gepeinigten natürlich schwerfällt. Schon kursiert ein Video, in dem er von einem getreuen Kriecher aus dem Kinderzimmer gezogen wird und will aber partout nicht hinaus, nein, er will weiter auf dem großen Ball herumhopsen, besser als da rausgehen, wo alle, aber auch alle, gegen ihn verschwört sind und ihn gnadenlos betrügen. Nun  ist der vergoldete Spiegelbrocken ins Wasser gefallen, und immer mehr Ringe entstehen, die bereits ihre Wirkungen ausüben. Da kann man froh sein, dass man weiß, dass es mit angemessenen Dingen zuging, und von mir aus kann auch eine neue Zeit anbrechen, in der das menschlich Nachvollziehbare eine sichtbarere Rolle spielt. Denn wirklich schrecklich wäre es gewesen, das wissen wir doch, wenn dieser Schachzug nicht gelungen wäre. Man kann aufatmen.

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