schwarzmalen

Das sehe ich auch so, dass die Welt nach dieser Krise eine andere sein wird. Es gab Kriege, da badeten Touristen am anderen Ende des Landes. Auch Grauen und Glück scheinen meist vereinzelt zu kommen, und auch wenn es für mehrere kommt, erfährt es der Einzelne einzeln. Ich könnte auch sagen, ich lebe in (verhältnismäßig gesehen) paradiesischen Zuständen und Umständen, aber das kann  gar nicht sein, wenn ich manche Nachrichten bekomme, die die Vorstellung des menschlichen Verstandes sprengen. Ganz schwierig ist der Reality Check. An welcher Realität entlang kann man checken? Der oder die Eine suchen sich einen weissagenden Häuptling oder Messungen und Messages gehen überall warnend und ratgebend herum. Schickt dieses und jenes auf jeden Fall weiter an die Anderen, damit d i e auch von der rotierenden Weisheit angesteckt werden. Stimmt, ich selbst gehe ja zur Zeit gar nicht aus, höchstens mal durch den Wald, genau die Strecke, die ich in Indien um den See gehe. Ich bin nicht unbedingt ein geborener Glückskeks, aber ich muss nicht nachts mit weinenden Kindern Hunderte non Kilometern hungrig und durstig  auf der Straße laufen, weil es tags schon zu heiß ist. Man kann sich nur mit der nötigen Portion Ohnmacht wünschen, dass sich nicht nur die momentanen Herrscher der Welt entlarven und offenbaren als die, die sie tatsächlich sind. Oder auch zwischendurch mal dankbar sein, dass es vielleicht einem menschlichen Erwachen hilft, wenn man ein sehr großes Grauen nicht übersehen konnte, weil es, so klein unser Land auch ist, es doch der ganzen Welt gezeigt hat (und unsere Eltern wiederum uns), was auch mit sehr viel Bildung, oder gerade mit sehr viel Bildung, der Mensch dem Menschen antun kann, und Deutschland zB in Indien, immer noch als Role Model dafür dient. Die Folterkammern des blauen Planeten legen Zeugnis ab von diesem Gebrauch der Anlagen. Und da, wie gesagt, die kritische Masse der Einstellungen sich zur Zeit derart weitläufig bewegt, kann man davon ausgehen, dass uns allen Überraschungen bevorstehen, auf die wir nicht gefasst waren, weil wir sie uns nicht vorstellen konnten und können. Absolut keine/r kann das gerade, egal, wieviel geresearched und geraten wird, und der Ozean der Meinungen sich durch die verstopften Kanäle wühlt, und trotzdem das Unwissen bleibt und die Ratlosigkeit, und das Abenteuer auf dem Dampfer des Ungewissen. Das soll kein Zeichen hinterlassen!?  Neinnein, das wird nicht spurlos an uns vorübergehen. Man kann ja der Welt nicht den Rücken kehren, ohne dass sie Antwort gibt darauf.
Im anregenden Strom der WorkshopteilnehmerInnen basteln wir uns heute einen Nimbus 2020, der sich prächtig dafür eignet, ab und zu der Welt den Rücken zu kehren.

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