Ausschau halten

 

Wie Nachen ziehen sie dahin, ziehen wir dahin, ziehe ich dahin, das Greifbare hinter mir lassend mit diesem Blick einer besänftigten Geometrie. Auch die dunklen Stellen schienen bezähmbar durch die Kraft der Körper, in deren Botschaften dieselben Ordnungen zu erkennen sind wie in euch, Flugkörper Vögel, mit eurem unbeirrbaren Kompass des Blutes, das sich raunend erinnert an Arten zu sein, die anders nicht gewusst werden können als durch den seelischen Aufruhr – bis hin zur sich darbietenden Flugbahn. Nun ist alles so still in der Abschiedsstunde, die Tiere im Auge wie ein leuchtender Stern, die Tiere, die ich unermüdlich geliebt habe in der Mitte der Zeit. Und die Bewölkungen innen und außen des Himmels, und die Räume, die im Bedingungslosen bewohnbar sind. Überall ein sich weitendes Du im Gestein, dem Zeitlosen zugehörig. Hier war ich auf Treppen (auf und ab) zuständig für die Tragfähigkeit der Gefühle, für die Zustände, die nicht eingekreist werden können durch weltliche Logik, für die Freude an jeder vorhandenen Geste, die von hier aus, also von mir aus, geschenkt wird aus dankbarem Herzen. Ja, Freiheit ist schon eine Bürde, aber vor allem ist Freiheit der Anspruch des Alltags auf seine zärtliche Wirksamkeit. Gottungebunden, wie ich geworden bin, konnte ich dennoch den Segen aufsteigen spüren in mir, der sich so sammelte, dass er Wege suchte ins Außen, und meine Liebe fand diese Beruhigung, diese Gelassenheit, diese Würde. Ich wollte und konnte, das muss ich sagen, auf diese Weise reich werden. Reichtum des Weges, der sich einfädelt in die bereitwillige Matrix: eine Achtung vor der Mühe des Menschseins. Vor den tief in die Schicksale eingreifenden Entscheidungen, vor dem Outcome, dem die Rückkehr verwehrt ist. Vor der Nacktheit der Armut, vor der Trauer. Vor dem Licht, das sich aufmacht aus der Grundlosigkeit und uns beherbergt als Erben des Weltgeschehens. Dann aber auch mit sorgsamem Ohr einem Aufruf lauschend: ach, eine einzige Pflicht ist hier zu erfüllen, mit der wird jede und jeder, der sie ans Herz nimmt, an die Quelle gebeamt, wo man Ausschau hält nach den Anderen, und sie auch findet.


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