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Die Frage, ob alles, was aus mir herauskommt und einen Ausdruck findet, für bewusste oder unbewusste Zustände zum Beispiel,  für Befindlichkeiten und Wahrnehmungen, ob das alles automatisch nur ich selbst sein kann, scheint beendet, wenn ich es für eine absurde Frage halte. Kein Mensch kann wirklich leugnen, dass das, was er denkt oder tut, notgedrungenerweise aus dem eigenen Wesen heraustritt und Formen annimmt, die von ihm zeugen. Nur, was ist das eigene Wesen, und kann man, wie eine gute Lehrerin  mal andeutete während des Meditationsunterrichtes, kann man sich auch verpassen? Wer verpasst wen? Gibt es da irgendwo noch ein anderes „Ich“, das ich als „wirklicher“ empfinde, wenn ich mich hervorgelockt habe aus den Ich-Identitäten, die notwendig sind, um durch das Prinzip des Dualen, was leicht beobachtet werden kann, eine Klarheit zu erlangen über die Beschaffenheit meiner eigenen Existenz, sodass ich irgendwann Baustellen und Renovierungen nicht mehr als die Architekturen betrachte, die mich ausmachen, sondern als den Raum, den ich mir gestalten muss, um das oder der oder die  zu sein, die ich bin. Wohl eher eine gefühlte Substanz mit eingeschränkter Haftung, denn nur für mich kann ich wirklich verantwortlich sein, heißt, auf mich selbst zu antworten und mich zu bemühen, mich zumindest eine Zeitlang ernsthaft mit den Fragen zu beschäftigen, die durch die jeweils vorhandenen Zeichen der Zeit eine lebendige Intensität erhalten. Der durch Bewusstes und Unbewusstes hervorgebrachte Strom ist mein Aufenthaltsort, an dem mir Agieren und Wirken und Sein usw. ermöglicht wird. Das wahrhaft Bewundernswerte an der Schöpfung (wie auch immer man das Daseiende versteht) ist,  dass sie frei ist von Vorwurf. Und obwohl Worte erschaffen wurden für Menschen als Schlafende oder Träumende oder gar Tote, wie Hindus in einigen Schriften die gedankenlos Herumwandelnden nennen, so fällt es im Alltag nicht sonderlich auf, dass sich Menschen als wach oder schlafend empfinden, außer die üblichen Erwecker sind am Werke: Schmerz, Traumatisierung, Erschrecken, also die unsanften Arten der Wachrüttelung, die geschätzt werden von denen, die sie durchlaufen haben und das berühmte Licht gesehen haben am Ende des Tunnels. Das tiefe Erschrecken ist ein Zugang zur Quelle und vereinfacht erst einmal die Fragestellungen. Was ist mit mir geschehen, was ist mir angetan worden, und was habe ich selbst angetan in der unseligen Verquickung zwischen Opfer und Täter. Ansonsten gab es immer auch Wege und Schulungen und Orte und Oasen und Gärten, wo Menschen, die das wollten und wollen, zu sich kommen konnten und können. Wenn Bei-sich-sein als menschliche Erfahrung verloren geht und das äußere Spiel verlockender wird als der eigene Inhalt, dann schwanken die Schicksalsträger und das hungrige Geisterheer ist losgelassen, und zu seiner immer aufwendigeren Fütterung braucht es immer neue Waren und Angebote, und noch zeigt der Schlund keine Grenze, da passt die ganze Menschheit hinein. Und wenn wir (noch) nicht (daran) gestorben sind , dann sind wir immerhin noch da und können das Abenteuer an uns nehmen und bejahen.

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