…und zurück…

Ach, was ist das angenehm, auf einer überschaubaren Tastatur zu schreiben und die Einfingerfertigkeit hinter mir lassen zu können. Auf dem Bild wurde ich erfasst, als wir am letzten Tag noch eine interessante Ausstellung portugiesischer Surrealisten gesehen haben in einem wahrhaft wunderbaren Museum mit alten Holzdecken und hellen, weiten Räumen. Viel Anlehnung an Dali und Magritte und Max Ernst, aber auch sehr Eigenes, das einen portugiesischen Esprit zeigt, der mich wiederum an Indien erinnert hat, wo Dali auch bis auf die Tiefen der Teetassen vorgedrungen ist. Auch hier, im portugiesischen Museum, viel Wertschätzung für Poesie, leider nur auf Portugiesisch, was wir bei einer jungen Frau beklagt haben, die dann behilflich war, einen der Texte zu übersetzen. Sie führte uns auch aus, wie wichtig der poetische Blick sei, denn er sieht dasselbe, was alle sehen, dann doch noch mal auf andere Weise. In einem naheliegenden Café gab es dann noch eine weitere Überraschung, denn in der Tiefe des Kellers konnte man exzellente moderne Kunst sehen, eine Malerin, die berührt und überrascht hat mit großflächig gemalten und sehr lebendigen Faunen…Es war in der Tat gut, auch das zu erleben, die Weiterentwicklung durch die Kunst und die Poesie.

Im Flugzeug saß dann ein Portugiese neben uns, der hin und zurückfährt zwischen Deutschland und Portugal, aber mit seiner Familie hier in Deutschland lebt. So ein erfreulicher Mensch, offen und erzählbereit, und bald konnten wir auch auf Bildern seine Kinder und Enkel bewundern, und die reichhaltigen Obstberge aus eigenen Gärten, die bei einem Fest im portugiesischen Zuhause aufgetischt worden waren.

So sinkt langsam alles ein in der leise sich umstellenden Freude der Rückkehr…die Strände und die Störche und die Feigen und die Orangen, und die Steine und die Menschen, und die Gärten und die Törtchen, und die Metro in Lissabon, und die Pflastersteine, und die Kacheln….und das Meer und das Mehr, was Reisen als Rahmen des eigenen inneren Aufenthalts so  mit sich bringt.


One thought on “…und zurück…

  1. Patrizia Antworten

    Freut mich, dass du/ihr wider da bist/seid und so viele Eindrücke mitgebracht ..
    Hier auch noch etwas Interessantes von gestern- pr Zu-fall gesehen:
    Europa war eine Göttin. In der liegenden Darstellung gehörte Portugal zum Kopf, Deutschland war das Herz, Italien ein Arm, England ein anderer…
    Es geht mal wieder um Visionen und Menschen, die das auch schon hatten in Zeiten von Krise: Ich habs schon dreimal angeschaut… so interessant.
    Sanatorium Europa | ARTE MEDIATHEK | ARTE
    Die europäische Idee scheint so bedroht wie nie. Höchste Zeit zu fragen: Wie haben die großen Dichter und Denker auf die erste europäische Krise reagiert? Vor und während des Ersten Weltkriegs, als Europa unterging und wieder auferstand? Welche Parallelen gibt es zu heute? Der Dokumentarfilm besucht geschichtsträchtige Sanatorien und ihre berühmten Patienten.
    Hermann Hesse Monte Veritablen
    http://shr.gs/8kb5riP
    Diese Nachricht wurde von Pat.Heise@t-online.de geschickt

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