tekel *

Unvergesslich die Worte von Nelson Mandela, die ins Bewusstsein brachten, wie schwer es ist, das sogenannte Gute nicht nur zu verstehen, sondern es auch umzusetzen. Nun hat uns allerdings das momentane Zeitfenster in die Not(wendigkeit) gebracht, am besten den Glauben allesamt aufzugeben und sich selbst in den Zustand zu bringen, der eigenen Wahrnehmung einigermaßen vertrauen zu können, solange sie nicht in fixierte Meinungen ausartet. Aber w i e eine stocknüchterne Klarheit darüber zu erlangen, wohin sich das menschliche Kollektiv entwickelt, das ist wohl immer nur in einem Hinterher möglich, auch wenn das Gespür von etwas Nahendem schon viel früher einsetzt. Natürlich naht auch viel Gutes, kein Zweifel. Der Frühling naht, wir haben genug zu essen und zu trinken und Freunde in verschiedenen Ländern der Welt. Um unser Haus herum droht keine Gefahr, obwohl das wenig zu sagen hat, denn Nachbarn lächeln sich auch zu, wenn aus dem Haus Schreie gehört wurden und werden. Vielleicht fiel mir deshalb heute früh Nelson Mandela ein, weil ich in den Nachrichten gehört habe, dass in Deutschland jeden dritten Tag eine Frau durch die Gewalt eines Mannes stirbt. Kann das sein!? Kommen die Schreckensnachrichten auf einen zu, damit man vor lauter Gutgehen abrutscht in die Gleichgültigkeit, die sich ganz offensichtlich ausgebreitet hat, denn was soll man machen. (Zu) Viele Männer erschlagen halt Frauen gern. Die Machtverhältnisse müssen geklärt bleiben, da hilft alles schon Durchgekaute wohl nichts. Und nun lasst uns entweder ganz wegschauen, denn ich ganz persönlich sehe ja gar nichts davon, oder nach einem winzigen Fädchen von Gutem daran finden, na gut, da kann man es ja nicht finden, denn wo kann beim Umbringen von Frauen und Kindern was Gutes dran sein, aber zu welchem Guten jetzt hin!? Ja, man muss etwas tun, günstigerweise vom Sein zum Tun, oder vom (richtig verstandenen) Tun im Nichttun, also möglichst tun, was man k a n n , dadurch kann am wenigsten schiefgehen. Mehr ist nicht drin, aber es müsste mehr als genug sein, um beim Gewogenwerden nicht als zu leichtfüßig betrachtet zu werden. Die Frage bleibt natürlich: von wem?

*gewogen wurdest du in der Waage

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