27. Dezember


Die Nachbesprechung
Natürlich ist das beklagens -bzw. bedauernswert, wenn solche emotional geladenen Festivitäten wie Weihnachten wieder einmal an einem Wochenende landen und der Alltag zu schnell  einbricht, wo es doch eine ideale Zeit ist zu bedenken, was man bedenken oder endlich mal nicht bedenken möchte. Letztes Jahr hatten wir eine schwierige Situation zu bewältigen, da einer unserer eingeladenen Gäste anrief und uns informieren wollte über seine plötzlich aufgetauchte starke Erkältung, worauf wir uns entschieden, eher nicht zu treffen, da u.a. unsere Einstellungen zu Impfstoffen sehr unterschiedlich sind.  Es verursachte einen milden Freundschaftsklacks oder Klecks, der noch nicht ganz verschwunden ist, aber vermutlich ist es noch zu reparieren. Es waren zwei vom Nicht-Impfen Überzeugte, die inzwischen Covid hatten und sich zu den Genesenen zählen dürfen. Klar, das kann man auch machen, nämlich sich dem Virengetümmel aussetzen, durchwandern und dann so tun, als wäre nichts gewesen, wenn das System das mitmacht. So zeichneten sich die diesjährigen Tage aus durch Abwesenheit von Erwartungshaltungen, das kann man nur empfehlen. Je weniger Erwartungshaltung, desto erfreulicher die Möglichkeiten, die in solchen Stunden verborgen liegen und sich nur allzu gerne dem Möglichen erschließen. Durch die leicht angehobene Stimmung ergibt sich eine Bereitschaft, etwas von sich dazu zu geben, ohne dass man auf verpackte Geschenke, unter Stressbedingungen ergattert, ausweichen muss. Trotzdem spürt man, egal, wie man es spielt, dass man einer gewissen Ladung von Emotionalität nicht ausweichen kann. Die Luft ist ja voll von Dingen, die Menschen unbedingt glauben möchten, obwohl sie an Absurdität kaum zu übertreffen sind. Und selbst wenn so etwas im kosmischen Rahmen des Spiels möglich wäre, dass z.B. ein Gott sich entscheidet, herunterzusteigen von himmlischen Höhen, um in ärmlichen Verhältnissen zu erscheinen, damit keiner sich übergangen fühlt, so hat es auf jeden Fall nicht als gutes Beispiel gedient, sondern das Immer-mehr-wollen hat sich locker durchgesetzt, und trotz allen Gegenbewegungen hat sich bis heute daran wenig geändert. Man muss es ja, auch ohne Gott und Jesus und Buddha usw, überhaupt für möglich halten, dass es für praktisch jeden Menschen eine Gelegenheit gibt, aus sich selbst d e n Menschen herauszulösen, den man in sich spürt. Eben den, den man unbedingt zur Blüte bringen möchte, zumindest soweit es einem gegeben ist, diese Vision als real zu betrachten. Wer und wie kann man sein? Man muss sich verstehen lernen und Ordnungen herstellen in den geistigen Archiven, die für einen selbst nachvollziehbar sind, damit man sich nicht mit den Instrumentarien identifiziert, sondern dass es um das geht, was sie als Klang hervorbringen können. Letztendlich ist man ja nur eine ganz bestimmte Energie, die sich durch die Matrix bewegt und  ihr Seins-und Aktionsfeld entweder ausdehnen oder reduzieren kann. Ich sehe das auch so, dass die Akzeptanz der Fremdheit als das vorherrschende Phänomen unter Menschen eine befreiende Wirkung auf uns alle haben kann, sodass die innere Substanz, mit der wir umhergehen, sich lichtet und beweglich werden kann. Denn es ist doch so, dass ich sein kann, wer ich bin und mich in letzter Konsequenz nicht trennen kann von dieser Bestimmung.

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