loswerden

Die tragische, amerikanische Komödie nimmt ihren Lauf. Einerseits hat sich das Ungewisse durchgesetzt, und andererseits hat man einst  Gesetze verankert, die spontane Handlung nicht mehr ermöglichen. Alles scheint gesichert gegen Missbrauch, und überall wird trotzdem missbraucht. Und die großen Fragen tauchen auf wie von selbst und man kann gefordert sein auf vielen verschiedenen Ebenen. Wie, zum Beispiel, wird man etwas wieder los, was man in die Welt gesetzt hat. Oder unbedingt wollte, obwohl es einem offensichtlich gar nicht entsprach, man brauchte es nur für eine Zeit. Einen Menschen außer Aktion bzw. Amt zu setzen, ist noch einmal etwas ganz anderes. Wohin mit ihm? Ein Körper ist groß, und kriminelle Handlungen müssen erforscht und bewiesen werden. Ein Präsident steht nicht über dem Gesetz, heißt es. Aber überall sitzen schon Präsidenten, die sich selbst so gut verkaufen konnten, dass auch ihre AnhängerInnen denken, das wäre die richtige Figur als Erlöser, sodass man sich getrost dem persönlichen Kleinkram wieder widmen könnte oder konnte. Bis man, wenn man Glück hat, begreift, dass man auf einer gefährlichen Fährte gelandet ist, denn man hat für bare Münze genommen, was jemand gesagt hat. Etwas, wovon man wsste, dass das einfach nicht wahr sein konnte, was man da gesagt bekam, aber man hat trotzdem weiter gemacht, bis es endlich zu spät war. Damit die Finsternis ihre unerbittliche Tiefe zeigen kann und die Erschütterung am rechtmäßigen Platz stattfindet. Wer sich verkauft hat, dem geht es nicht gut. Wenn sich unerbittliches Bewusstsein über das eigene Tun durchsetzt, entstehen Qualen, die schwer auszuhalten sind. Gewissensbisse und das ‚Too late‘, bei dem man sich irgendwo verrechnet hat und man nun sehen muss, wie die Rechnung nicht nur nicht aufgeht, sondern der Verlust total ist. Bei Donald Trump ist das Unvorstellbare eingetreten. Schon lange hält er, berichtet man aus seiner Nähe, das, was er tut, für das einzig Wahre. Es brauchte auch einen Hitler, der so vehement vermitteln konnte, dass alle Juden vernichtet werden mussten für den hohen Zweck seiner Zwangsvorstellung, und dadurch die Resonanz der Gleichgesinnten traf. Man kann dann schon erschreckt sein über die Anzahl der Gleichgesinnten. Was heißt ‚gleichgesinnt‘. Vielleicht eher haltlos und unzufrieden mit dem, was aus ihnen geworden ist, wo sie doch dachten, so was ganz Verehrungswürdiges zu sein. Und wenn diese Art grusliger Show dann eine Weile gelaufen ist, wird es immer schwieriger, dem ganzen Konstrukt zu trauen. Jahrelang haben sie alles mitgemacht, obwohl die meisten wussten, was da abgeht, und jetzt geht erst einmal gar nichts mehr. Schlimm ist es, wenn auf einmal genug Menschen einen anderen aus dem Weg haben wollen. Das ist geeignet für Mafia Gesetze, aber hier wird um ein politisches Konstrukt gerungen, dessen Realität vernachlässigt wurde. Und endlich ist es nicht mehr zu verheimlichen, dass hier, wie in einigen anderen Ländern, ein Vernichter sitzt, dem das Wohl seines Volkes vollkommen egal ist. Einer, der nur an sich selbst denkt, was das genaue Gegenteil ist von der Bemühung, bei sich selbst anzukommen. Am wohlsten, kann man beobachten, fühlt sich Trump, wenn die leere Dürftigkeit seines Gefäßes als Erlöser gesehen wird, der auserwählt ist, das Gerechte in die Welt zu bringen. Was anstellen mit so einem Mann. Wie etwas loswerden, was eingebrannt ist in die Gedankengänge so vieler Followers (und als real deklariert).

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