Das ‚einfache‘ Leben gibt es bei genauerem Hinblick nirgendwo mehr, denn die Bedingungen dafür sind nicht mehr gegeben. Ich kann mir vorstellen, dass viele Bauern und viele Handwerker sich liebend gerne in eine andere Zeit beamen würden, wo sie ihre Arbeit noch souverän nach eigenem Maß verrichten konnten bzw. könnten, wenn es diesen Habgiertrieb im Menschen nicht gäbe, der gerne mit ‚Fortschritt bezeichnet wird. Bis die Nebenwirkungen eintreten, die sich zu unheilbaren Krankheiten entwickeln. Und da alle mitgemacht haben, ist es letzten Endes keiner gewesen. Das hat man auch in den Gesichtszügen der Naziverbrecher auf der Anklagebank lesen können, nämlich dass sie sich keiner Schuld bewusst waren, sie fühlten sich als Opfer. Und ja, unsere Freunde hier und im Ausland leben alle noch in ihren Oasen, aber wann und weshalb kann eine Oase zu einer Blase werden? Und ja, es gibt sie, diese hilfreiche Einstellung oder Vorstellung eines Welttheaters, auf dessen Bühne sich die Variationen der menschlichen Tragödie/Komödie hemmungslos abspielen, aber zuweilen machen die Szenen einen doch sprachlos, und dann taucht die Frage auf: was tun. W a s beitragen. Was ist hier außer dem Kreuz auf dem Wahlzettel sinnvoll und angebracht. Wir sind ja selbst schon Teil der Sklavenbande, denn wie war das noch gleich mit den Hineinbohrungen in die inneren Gedärme der Höhlen auf der Jagd nach seltenen Erden, was Trump gerne ‚Drill, baby, drill‘ nennt, eben das gnadenlose Ausbeuten der Erde, so, als hätte sie kein Recht auf Eigenleben und kann nur werden gesehen als einen Ort, aus dem man was herausholen kann, zum Beispiel für unsere Smartphones. Und da man sich selbst schon als naiv empfindet, wenn man sowas sagt, wird es da weder Pause noch Umkehr geben. Noch kann man in aller Freiheit das menschliche Leben lieben und respektieren, auch wenn die eigenen Herzenswünsche nicht so leicht überspringen wie ein Bazillus. Immerhin können wir uns nicht beklagen über einen Mangel an Aufklärung. Der Rest ist nicht so einfach, aber machbar.