immer wieder

Sie war(en) eine Weile aus meinem Blickfeld verschwunden, dann habe ich sie zufällig wieder gesehen. Doch auf einer bestimmten Ebene halte ich immer Ausschau nach der braunen Affenfrau, denn ich bin interessiert an ihrem Schicksal. Längere Zeit war ich mir nicht sicher, ob sie von dem Lemurenstamm noch akzeptiert wird. Das Kind hat auch wirklich gar nichts vom Vater, da ist total die Mutter durchgekommen. Die Brahmanen, mit denen ich mich manchmal darüber austausche, sind alle sicher, dass der Silberaffe der Vater ist, denn von ihrem eigenen Stamm wird sie angegriffen und geächtet. Wie dem auch sei, ich habe die Beiden mit dm Stamm dann wieder zusammen gesehen ein paar Tage später. Sie kümmert sich intensiv um das Kleine, das wild ist und den Lemurenkindern Angst macht. So früh schon fängt das an, dass sie Angst voreinander haben. Dann ist eines Tages das Kleine verloren gegangen. Ich habe es noch herumirren sehen, vollkommen aufgeregt, aber auch clevere Wege findend, um sich zu schützen. Die Mutter war unterwegs in die andere Richtung. Man kann sich nicht verständigen, was kurz eine frustrierende Wirkung haben kann. Wird sie das kleine Ding wieder finden?, habe ich mich gefragt. Und auf einmal, Tage später, habe ich sie wieder zusammen gesehen auf einem Tempeldach am See. Der ganze Stamm war da, locker verstreut und wie immer zwischen Ruhe und Bewegung. Wenn man länger irgendwo aufmerksam ist, hat man Zugang zu allen möglichen Ebenen, die einem entweder erschlossen wurden, oder die man selbst erschlossen hat. Es sind auch Zeit-Korridore, die sich in bestimmten Momenten öffnen und wieder schließen in großen, lockeren Zusammenhängen. Man kann sehen, was man jeweils fühlt, und es auch wieder lassen. Aus der eigenen Wahrnehmung wird ein lockeres Gewebe, dass das, was man empfängt, lebendig vor Augen führt.
Übrigens wurde die Affe/Mensch Theorie hier heiß dikutiert in den Medien. Wissenschaftler taten sich zum Protest zusammen, so als wäre Darwins Lehre unangreifbar. Eine Frau brachte hervor, dass Darwin eigentlich nur behauptete, Menschen und Affen hätten einen gemeinsamen Urahn, von dem aus viele verschiedenen Formen sich gebildet hätten, aber mich bringt das eher zum freundlichen Kichern, denn ich halte es zur Abwechslung mal mit dem Hinduminischen, und finde auch, dass zumindest in der indischen, unbegrenzten Zeitgeschichte irgend eine Nachricht durchgesickert wäre, wenn so was Beeindruckendes stattgefunden hätte wie besagte Mutationsvermutung. Und Ram, der strahlende König von Ayodhya, wurde ja von einem Affenheer unter Führung von Hanuman beschützt und begleitet. Das muss doch schön säuberlich getrennt bleiben, der Mensch und die Affenbande…..oder?

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