N. L.

Wir sind für 7 Tage in den Niederlanden. Holland ist für viele Deutsche der mühelose Weg zum Meer – Dünen und lange Strände und alles bewegt sich in einem gewissen Wohlbefinden, alle haben was davon. Hier gab es schon lange Cannabisläden und das Fremde sah heimisch aus. Es sieht immer noch heimisch aus, und das Meer wird uns überleben. Die Menschen und ihre Gedanken aber ändern sich. Kaum haben wir uns niedergelassen in dem schönen Appartment, da fällt mir ein, dass vor nicht so langer Zeit viel die Rede war von Geert Wilders und seiner Partei für die Freiheit, eine Freiheit, die rechtspopulistisch definiert wird und Einwanderung und Muslime ablehnt. Geht es einen etwas an, oder will man nur Wind und Meer und gute Gespräche. Oder gute Gespräche über den beunruhigenden Vorstoß in rechtes Gedankengut. Hatten die Welt und ihre Bewohner:innen jemals einen Anspruch auf Arglosigkeit? Das Zusammenleben unter Menschen ist nichts, was sich einfach ergibt, und vielen gelingt es auch nicht. Ein falsches Wort über das als heilig Definierte und man kann sterben, was allerdings sowieso ständig stattfinden kann, o unseliges Vergessen, das trotzdem seine Berechtigung hat. Ich werde jedenfalls versuchen, mich möglichst von Einheimischen etwas informieren zu lassen. Also: wie kam’s, und ist es überhaupt so, oder wieviele sind das wohl, die Ausländer:innen raushaben wollen, und werden das klammheimlich immer mehr, während wir unserem eigenen Anspruch auf Menschsein nachgehen?

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