Da sua vida

DA SUA VIDA: Aus deinem Leben

In diesen vergangenen Tagen in einem anderen Land, vorbei an Störchen und Orangenhainen, wurde mir der ursprüngliche Sinn des Reisens zugängig. Und dann natürlich: als wer reise ich, mit oder ohne Ziel, mit viel oder mit genug Geld, um alles zu finanzieren, die Herberge und das Bad für die Nacht, und danke für alles, am nächsten Morgen gerne weiter. Minimumschämen wegen dem und weiter mit dem gemieteten Auto. Ich neige dazu, Systeme (z.B. ‚Rent a car‘) kopfschüttelnd zu bewundern, deren Erzeugung ich mir absolut nicht vorstellen kann. Aber Achtung Achtung!, man verlässt ja gerade selbst die eigene Blase, entert das Flugzeug, kommt an im Fremdland und verständigt sich automatisch auf andere Arten und Weisen. Es ist schwer, einen Maßstab des eigenen Wachseins im persönlichen Alltag zu erstellen, oder zu merken, ab wann Gewohnheiten automatisch zu Blasen werden. So bietet das Reisen, günstigerweise außerhalb der Großferien, zumindest oder immerhin eine Möglichkeit des Zellenausbruchs- oder aufbruchs an. Doch kann das Reisen auch ein Sahnehäubchen sein bei der suchterzeugenden Leidenschaft des Erkennenwollens, des Betrachtens, des Bestaunens, des Wunderns und des Bewunderns, und das war immer in den Menschen, diese Sehnsucht nach Meer und Orangen und Dünen und Sand. Und überall wurden ab und zu mal Poeten und Poetinnen geboren, die einem vermitteln können, wie etwas war, als es noch da war, oder auch das, was immer da war und immer noch da ist. Ja, natürlich sind wir kontemplierenden Reisenden auch froh, wenn Herberge zu Airbnb geworden ist, mit funktionierenden Wasserhähnen von Ikea, auch wenn wir eher den Abschied vom touristischen Gewühle darstellen als seinen Aufschwung. Und da kam doch tatsächlich aus einem sehr verstaubten Winkel meiner mentalen Archive die erste Zeile des Eichendorff Liedes hervor „Wem Gott will rechte Gunst erweisen, den schickt er in die weite Welt….“, und ob mit oder ohne Gott, so ist es doch schön, sich der Gunst des Angebots zu erinnern und hinauszugehen in die Welt, um dort dem Ungewissen bewusster zu begegnen. Attention, traveller!

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