zeitraum

Im „Philosophischen Radio“ ging es um „Zeit“, und das, was sie ist und sein könnte und eventuell ist oder nicht ist. Das ist vor allem eine Frage, um die kein philosophisch geartetes Gehirn herumkommt, und eigentlich kommt niemand darum herum, denn es gibt faktisch niemanden, der oder die sich nicht in ihrem Bannkreis bewegt. So kam natürlich zur Sprache, wie die Zeit spürbar immer schneller geworden ist, und Herr Marquardt, der Gast im Studio, deutete hin auf das, was wir alle schon zumindest ahnen: dass man gar nicht wagt, nach vorwärts zu grübeln, denn da überschlägt sich ja bereits etwas, dafür braucht man keinen Prophetinnenausweis. Und der Gedanke tauchte auf, dass es eine Gegenbewegung braucht, und dass wir wieder zurückkehren könn(t)en zum entschleunigten Lebensprogramm. Und da hätte ich mich zur Abwechslung mal gerne gemeldet, habe ich aber nicht, sage es aber jetzt, dass das ja auch schon alles da ist. Egal, wie man die Ausbreitung der Yogakurse an sehr vielen Ecken der Welt  betrachtet, so kann man auf jeden Fall e i n e n gemeinsamen Punkt als positiv bewerten, und zwar, dass sie alle was mit Sitzen und Stillsein zu tun haben.Wie gut man sitzen gelernt hat, sodass einem der Körper nicht mehr im Weg steht, und wie tief oder hoch oder weit man mit innerer Sicht gelangt, und wieviel Stoff man da noch alles zu bearbeiten hat, sei in die Raumzeit oder den Zeitraum gestellt. Doch summa summarum ist die kontemplative Praxis genau d a s, was zur Entschleunigung des Phänomens Zeit führen kann, aber nicht muss. Doch es gibt ihn, diesen Zustand der Gelassenheit, und er ist nicht gebunden an Alter und seine Wirkungen. Er ist eher gebunden an Erkenntniswillen, an wissenschaftliche Neugier, an Erfahrbarkeit, an Abenteuerlust. Und wie kam es, dass ich (persönlich) aus meinem Schweigen zuweilen in eine Sprache gelange, die sich kaum selbst die Zügel halten kann, vor allem, wenn gewisse Begeisterungen überhand nehmen. Und kann ich das, die Sprache entschleunigen, die Gewohnheit in eine andere verwandeln. Dieser Wunsch, Gewohnheit in andere Gewohnheit zu verwandeln, also z.B. von schnell zu langsam, braucht zur Umsetzung ein energetisches Feld, wo diese Verwandlung stattfinden kann. Es kann auffallen, es kann verunsichern, es kann stören. Daher muss es gewollt sein, sonst schafft man es nicht. Was wird hier (bei mir) gewollt? Wünschenswert finde ich die Möglichkeit, auf ganz einfache Weise zur Entschleunigung beitragen zu können, dabei neue Erfahrungen zu machen und zu experimentieren. Dabei zu sein, wenn Zeit und Ewigkeit sich in den Armen liegen. Selbst der Same zu sein.

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