Küche

Vielleicht wird man der Welt gegenüber gerechter, wenn man sie ab und zu mal neu wahrnimmt oder bezeichnet, damit ihr Volumen und ihre darin enthaltene Vielfältigkeit nicht so vom eigenen Blick eingeschränkt werden, so, als wäre sie nur ein Ding. Dabei ist sie für jede/n der WeltpilgerInnen etwas anderes, und sie selbst erfährt sich auch ständig als Neues (und Altes) (und Uraltes). Was aus dieser kosmischen Suppe hervortritt ist das, in was wir sitzen, auch wenn wir den Überblick vom eigenen Platz aus nicht haben. Das Bild oben von Krishna, dem viel beanspruchten Gott, zeigt ihn hier in einer relaxten Pose, und ich habe es mir von Smartphone zu Smartphone schicken lassen (digitale Transzendenz),  weil diese Darstellungen eine gewisse harmlose Heiterkeit in mir auslösen können. Ein Sindhi Freund hat es neulich in Somnath aufgenommen, wo einer der 12 Yoti Lingums steht (lingum: phallische Skulptur), die von einem Licht umgeben sein sollen, das mysteriöse Phallus-Licht also, das viele gesehen haben wollen wie des Kaisers neue Kleider, oder auch wirklich, who knows. Dann war Bhojraj, der Sindhi Traveller,  noch an einem Ort, erzählt er, wo Krishna gestorben sein soll. Ach echt, gestorben?, wundere ich mich. War mir nicht klar, dass er hier auf Erden mal lebendig herumlief?: Krishna, der Gott der Liebe. Da denkt man doch unwillkürlich einmal, wie ähnlich die Namen ‚Krishna‘ und ‚Christus‘ klingen. Es gibt ja ein Gerücht (aus der großen Küche), dass Jesus (Christus), wahrscheinlich für eine ordentliche Bakschisch-Summe, gerade noch rechtzeitig vom Kreuz abgehängt und nach Kaschmir geschleust wurde, wo niemand ihn suchte, weil wenige wussten, wo es war. Dort in Srinigar kann man noch heute sein Totentuch mit dem berühmten Abdruck sehen.  Lief er dort rum?, und wurde langsam kraft seiner Schönheit zu dem, dem 16 000 junge Frauen  freiwillig gefolgt sein sollen, die immer um ihn herumtanzten, während er Flöte spielte. Doch wie kam dann das Tuch von Gujarat nach Kashmir, und wer ist nun wer und wo und warum, wir wissen es nicht. Wichtig für viele Menschen ist, dass es Orte gibt, wo sie hinkommen können, um das Unvorstellbare und seine Gerüchte-Küche zu genießen. Hocherfreulich fand ich auch das Gerücht, dass es zwischen hinduistischer und ägypticsher Symbolik einen eindeutigen Zusammenhang gibt, bis hin zu dem Gedanken, dass die Quelle des vedischen Wissens von ägyptischem Papyrus stammt. Die Dinge müssen nicht immer den Sinn machen, den wir von ihnen erwarten oder den man uns darüber beigebracht hat. Es gibt tatsächlich ein Verstehen, ausgelöst durch eine innere App., das ohne Worte auskommt und oft schneller ist als ein Nu. Darin liegt seine Eingebungskraft. Nun bin ich persönlich nicht das, was man eine hervorragende Köchin nennen würde in einem regulären Haushalt. Durch diese Tatsache war ich gezwungen, eine eigene Kochart entstehen zu lassen, die sich dadurch zu erkennen gibt, dass ich erst weiß, was das werden kann, wenn ich aufmerksam dabeistehe. Das kann zweifellos schmackhaft werden, auch wenn es nicht im Kochbuch oder dem Koran oder der Bhagawad Gita steht. Dort stand allerdings auch vieles, das mir beim Kochen geholfen hat, zum Beispiel: ‚ Es ist besser, das eigene Werk unvollkommen, als das Werk eines Anderen vollkommen zu verrichten. Das leuchtet doch ein.

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