rätseln

*
Was ist denn jetzt?
Trotz ihrer großen Schlichtheit kann die Frage (was ist denn jetzt?) zu einem Trittbrett gemacht werden. Hinaus also dehnt sich der Geist ins räumlich Unbegrenzte, das geht ja schnell, man kann auch den Himmel als Stütze nehmen, also hinausdehnen und hinauslehnen, soweit es geht. Irgendwann muss man sich selbst zurückholen, sonst läuft man Gefahr, einem Wurmloch zum Opfer zu fallen. Ein greiser Wissenschaftler steht grübelnd am Turmfenster. Pflichtmäßig einsam, wie alle anderen vor und alle nach ihm, so dringt sein stechender Blick ins Nichts, Resultat des Erworbenen. Oder eine der knallwachen Frauen, wie sie immer häufiger im Weltgetriebe auftauchen und Wirkung erzielen, steht an einem anderen Fenster des Alls und denkt (vielleicht): Ja! Es ist, wie es ist. Und genau deswegen kann es niemals verstanden werden. Man könnte es auch das offene Geheimnis an sich nennen, innerhalb dessen sich das eigene Schicksal gebiert. Wir rätseln, und die Kunst reicht uns die Hand.

 

*Bild: C.M.Brinker

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert