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Gehäuse
Es gibt Sätze in allen Bereichen des kollektiven Wissens, die sich durchgesetzt haben, vermutlich auf der Basis eigener Erfahrungen oder der verschiedenen Formen des Einleuchtens. So kann es einem einleuchten, wenn man den Satz „Be here now“ hört, dass dieser Aufruf seine Logik hat. Denn wo sollte man sonst sein. Warum aber dann der Aufruf. Es ist die schlichte, einfach zu erfassende Fassade des Satzes, die automatisch seine Komplexität hervorruift. So verbringt zum Beispiel Eckhart Tolle die Abende seines Lebens mit der Erläuterung dieser Worte, und man kann ihn, wenn man will, wie nebenher als einen Menschen sehen, der da ist. Aber wo ist er mehr da als die Anderen, oder wissen die vielen Anderen einfach noch nicht, dass sie  (nicht) da sind, also nicht anwesend genug, um für sich selbst in der Wahrnehmung des Daseienden einen Unterschied zu machen. Welcher Dialog findet also statt zwischen mir und der Welt, denn wir sind ja alle ein Ich in der Welt. Hier zu sein heißt sich zurechtzufinden im Wirrwar des Scheinbaren. Denn wieviel Wirklichkeitsgehalt hat es denn, das ganze Schauspiel, das uns bewusst oder unbewusst ständig beschäftigt. Wohl wissend, dass wir nur intergalaktische Traveller sind, kurz mal durchgeschwebt und bald wieder außer Sicht. Unterwegs so viel wie möglich aufgeschnappt von dem, was unseres Weges kommt, um dann, wenn unermüdlich bei der Sache, eines Tages zu merken, dass doch untrügliche Gesetze am Werke sind, deren Klarheit leuchtet wie das Untrügliche selbst. Und da der einzige Ort, an dem man sich wandeln kann, der Nu ist, ist es förderlich, sich da auch aufzuhalten. (Auch wenn man dafür etwas üben muss).

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