kein Zurück

Dass wir Menschen uns partout nicht so entwickelt zeigen, wie wir es gerne erwartet hätten (so als ein Ganzes, meine ich), liegt  sicherlich auch daran, dass wir alle den Satz ’so sind sie halt, die Menschen‘ auf Lager haben. Natürlich ist bemerkenswert, dass wir trotzdem  anders sind als alle Anderen um uns herum, doch der Einfluss dieser um einen Herumseienden kann mächtig und prägend für’s Leben sein.Was wir vorfinden, haben auf jeden Fall alle jeweils Anwesenden gestaltet und konstruiert, denn der Geist wendet sich dem zu, was uns anspricht. So werden wir langsam zu denen, die wir sind. Ich bleibe bei allen möglichen Einwänden dabei, dass jeder Mensch einen gewissen Spielraum der Gestaltung hat, und vermutlich wird niemand Nawalny im russischen Arbeitslager vergessen. Aber leider wird es auch wegen ihm weitere Verletzte und Gefangene und Gefolterte geben, da auch das Märtyrer-System sich am Leben hält und sich immer wieder bestätigt. Es gibt sie eben, die Märtyrer, und es gibt auch die Folterer. Dann gibt es natürlich auch Epikur oder die Zen-Meister, in jedem (online)-Buchladen erhältlich, obwohl auch da noch die Hand sich betätigen muss, und wenn es (z.B.) kommt, das Buch, kann es nicht nur gelesen werden, sondern man schlägt zum Beispiel auf Seite 50 auf und liest: ‚Der Weise ist frei von Geschäftigkeit, der Tor ist gebunden durch sich selbst.‘ Das allein hätte schon die Kraft, ein Leben zu verändern, man ist ja nicht blöd, man versteht es ja. Aber zwischen dem Verstehen und dem tatsächlich Irgendwohinkommen wabert der berühmte Schatten eines unlösbaren Mysteriums in Bezug auf des Menschen Anwesenheit in den paar Jährchen, die ihm zur Verfügung stehen. Am Ende dieser (verhältnismäßig) kurzen Lebensspanne sieht man selten genug eine/n  gelassenen und in sich ruhenden Weise/n, der durch das Tor, sagen wir mal: der Quantenphysik geschritten ist, heißt: er oder sie weiß, aus was das Ganze besteht und dass es sich ständig neu definiert und gestaltet, nämlich hemmungslos präzise den eigenen inneren Gedanken und Ansichten entlang, die sich von innen her nach außen auf die subatomare Ebene legen und sie mitformen. Deshalb ist es so spannend zu sehen, ob man das, was man ganz persönlich von sich erwartet, auch manifestieren kann. ‚Man‘ hier mal als Hindi Wort, was ‚Geist‘ bedeutet. Denn darauf kommt es ja an, eben wie das ganz Persönliche weder überschätzt noch unterschätzt, aber auf jeden Fall immer mal wieder eingeschätzt werden kann, ein Reality-Check sozusagen. Und das natürlich nur, wenn man sehen möchte, ob man noch auf selbstbestimmtem Kurs ist und dem Leben, das man führt, von Herzen zugewandt bleiben kann, weil es einen nährt und bereichert, statt einen zu vernichten. Und wenn es in bestimmten Zeiten danach aussieht, als würden Ignoranz und Dummheit pausenlos siegen, so muss man wissen, dass man immer noch frei ist, die andere Seite der Waagschale zu beleben, auch wenn das interessanterweise mehr Mühe zu kosten scheint. Jetzt nicht durch Geld, sondern durch erhöhte Aufmerksamkeit, damit man mitbekommt, wohin der Kompass zittert und wo die Sirenen singen. Das ist alles absolut genderfree, denn wer sich auf die Reise macht, ist unterwegs, und meistens, wenn man es ernst genug nimmt, gibt es zum Glück kein Zurück mehr.

 


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