von sich aus

Wir sammeln alle in unseren Leben eine Menge Wissen an, mit dem wir unser konstant vorüberziehendes Leben und seine Herausforderungen bewältigen. Wie wir das machen, bleibt uns und unserern Bewältigungsstrategien überlassen, die uns die Dinge wie selbstverständlich erfahren lassen: die Einkäufe, die Autofahrten, die Berufe, unsere Seinsweisen und die der Anderen. Dass diese Macharten sehr unterschiedlich sein können, bringt immer mal wieder Verwunderung oder auch Distanzierung hervor. Sie aktivieren auch die Frage, wer man selbst ist und wie man sich angewöhnt hat, die eigene Person zu sehen. Bin ich Name und Geschichte, oder bringen mich diese nur in die Erfahrung dessen, was ich wirklich bin, und wie wirklich erscheint mir diese Wirklichkeit? Und was ist gemeint mit Schall und Rauch? Das stetig Vorüberziehende, das sich ständig Auflösende und wieder Formierende. Dieses Innen, das sich nach außen projeziert, und so sehr es kaschiert werden oder ebenso deutlich auch sichtbar werden kann. Und wenn man ein Interesse verspürt, mehr über sich selbst zu erfahren, dann macht man sich auf den Weg, und dieser Weg formiert sich, wenn man es wirklich wissen will. Und dann kann in der Tat aus „es“ ein Ich werden. Man muss sich das erstmal erzählen, was man von sich weiß, das ist ja nicht immer so einfach, dafür die passenden Worte zu finden. Es sind die Worte, die gerne am Rande des Schweigens lagern, immer bereit, die Tiefe des Urtones zu erlauschen und den Wesensgrund und sein Potential auszuloten. Das Phänomen des Menschseins ist und bleibt doch, dass wir Menschen denken, dass wir automatisch wissen, wer wir sind, aber nichts ist irritierender als die Frage danach: ja, wer bist du denn nun wirklich. Religionen und Götter versprechen Hilfe, jedes Zweiglein ein Strohhalm im Ozean des Ungewissen. Schaut kein Gott auf einen, dann braucht man ein Auge, das sich selbst betrachten kann. Es muss sich sozusagen aus seiner Fassung herausdehnen können, beweglich muss es sein, und hochmotiviert, denn es ist eben kein Spiegel, sondern das eigene Auge, das dafür bereitsteht. Darin bündeln sich Wissen und Erfahrung und reflektieren die Handhabungen des Daseins. Mn kann das sehen, wie man möchte : als Film, als Spiel, als Geschichte, als Abenteuer, als Wanderung, als Herausforderung, oder einfach als Leben, das sich ergibt. Aber immer kann es sich nur dem Ich ergeben und dem, was aus ihm gemacht wird. Es, das Leben, gestaltet von meinem Auge, das nur auf die eigene Software zugreifen kann. Die Bewusstheit, die sich aus dem Selbst bildet, kann und will auch die Verantwortung für das Gestaltete tragen. Zwischen Inhalt und Form entsteht eine tiefe Verbindung, die wir als Quelle erkennen. Was hilft es uns, wenn wir davon nichts wissen?

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