künstlich

Man kann jetzt selbt erfahren, wie ein Thema, das man früher mal für exklusiv hielt (wie gute Science Fiction Lektüre), sich nun langsam in die Gehirne einschleicht und dort seine gespensterhafte Wirkung verbreitet, während man sich einfach daran gewöhnt, es „Algorithmen“ oder „K.I.“ zu nennen, man ist ja relativ informiert. Wir hören, dass bei den bereits hochintelligenten Robotern immer noch Menschen mit herumitzen müssen, die eventuelle Lücken in der Software regulieren, bis die Maschinen halt selbst alles kapieren und keine Fehler mehr machen. Nun kann die Maschine bald selber, ja, besser denken als ihr Programmierer, und in Wirklichkeit befinden wir uns bereits so tief verankert in der neuen Ebene, dass einem, wenn man kurz mal tief fjuhtschert, bald vielleicht nur noch der Fluchtweg des Aliens offenbleibt. Alien wird hier, wer einerseits nicht befürchten muss, trotz des abgedeckten Kameraauges beobachtet werden zu können bei Schritt und Tritt, andrerseits sich die Frage stellen muss, wann es ratsam ist, aus einem fatalen Spiel auszusteigen, solange der Suchtpegel noch einschätzbar ist. Ohne Smartphone weiterleben? Bereits schwer denkbar, auch nicht unbedingt angesagt, wo käme man hin. Als ich drei Tage und Nächte in Apulien keinerlei Zugang hatte zum medialen Fenster, schien mir die Welt einen Moment lang an Farbglanz einzubüßen. Aber es dauerte nicht lange, bis der Unmut abgestreift war, es war eine gute Übung. Nun rast diese Entwicklung stetig in dunklen Kammern vor sich hin, und der japanische Programmierer findet es bereits höchst natürlich und empfehlenswert, eine Roboterfrau an der Seite , bzw. im Haus zu haben, die mit einem Schlag tiefste, unerfüllte Wünsche ans Tageslicht befördert und alles tut, worin die westliche Frau gerne versagt hat. Auch der Robotermann der Frau kann das als sehnsuchtsvoll Verstandene leicht erfüllen, ein paar Worte liebevoll programmierter Zuneigung können da viel vollbringen, wahrscheinlich keine Wunder, aber immerhin. Derweil treten genetisch verbesserte Menschen in das Spiel, während die, deren Rolle es ist, nicht mitzuspielen, automatisch zu Aliens werden. Das heißt, sie kommen den entwickelten Hightechies vor wie Außerirdische, zu deren Welten sie keinen Zugang haben, und auch nicht zu ihrem Wortschatz, der noch zum prädigitalen Sprachgebrauch gehört. Auf beiden Seiten geht es darum, ob und wie das, was wir als Menschen kannten, wird überleben können. Nicht, dass es um jeden Preis muss. Es wird spannend bleiben zu sehen, ob wir als Menschen bereit sein werden, uns als solche tiefer zu erforschen und zu verstehen, anstatt uns weiterhin mit kalten Materialien zu verbünden, die die Fähigkeit besitzen, das, was uns auszumachen scheint, in sich aufzusaugen und daher einen gewissen Reiz auf uns auszuüben, der unter gegebenen Umständen zu gravierendem Fehldenken führen kann, aber wie immer: nicht muss. Auch möchte ich ungern durch komplexe Vorrichtungen mit der ‚Matrix‘ verbunden werden, um dort den Kampf mit den kalten Mächten aufzunehmen. Aber wer weiß? Vielleicht erschaffen wir tatsächlich die Welt durch unsere Gedanken. Jedes Objekt ein Wunder an geistigen Manifestaionsfähigkeiten. Viel Denken, viel Produktion. Viel Unnützes. Viel Unbrauchbares. Viel Gefährliches. Viel Verdrehtes. Viel Halbherziges. Viel Habgieriges. Viel Theater. Viele Filme. Viele Tatorte. Viel Gewalt. Auch Wertschätzung. Auch Humor. Unsere Software kann durchaus upgedated werden von uns selbst, man muss vor allem das Gefütterte gut verdauen, sonst verschwindet man unter den Influencern. So wie jede/r (Beuys) ein/e Künstler/in ist (aber nicht alles Kunst), so ist jede/r ein/e Influencer/in, nur, von was lass ich mich influencen, und was habe ich selbst zur Verfügung…

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