Goldgrube unltd.

Auf dem Bild, das  heute ausnahmsweise mal wieder textbegleitend wirkt, sieht man eine beschattete Konferenz, die sich auf einer künstlich eingeführten Ebene abspielt. Zwei Ökoagenten, undercover als Hähne verkleidet, werden von streng geheim gehaltenen Sourcen zum Buddha gesandt, der einerseits versprochen hatte, immer wieder zurückzukehren, bis alle erkennen, dass sie gar kein Selbst sind oder haben, sich andrerseits in seiner neuen Form nicht mal für seine Followers erkennbar zeigt, und deshalb nun diese Konferenz nötig war, um das hartnäckige Planetenproblem auch mit dem Inkarnationsweisen zu besprechen, beziehungsweise um ein paar Vorschläge aus ihm herauszulocken. Während wir gespannt dranbleiben, ob demnächst davon was über Wikileaks durchsickert, fühlt es sich nicht unangebracht an, sich selber (wenn es denn ein Selbst gibt) mal ein paar Gedanken darüber zu machen, was man denn jetzt selber tun könnte oder schon kann. Ich ganz persönlich hatte letztes Jahr mein „Goldgrube“-Projekt, das dem Samstag als Auflockerung des Gedankenguts gelten sollte, indem der verfügbare Geist sich einige futuristische Vorstellungen macht, die auch ohne Reinkarnation (also zurückgekehrte Fleischwerdung) zur Umsetzung geeignet sind, hatte das Projekt also eine Weile wegen Überschwanges vorübergehend zur Seite gelegt. In unserem extra dafür spontan erschaffenen Frühstücksteam prasselten nun aber die Vorschläge geradezu auf die entstandene Vernetzung nieder. Nun ist Goldgrube, ein Feld mit uneingeschränkter Haftung, unter anderem auch eine Art Berufsbörse für hochintelligente Einsteiger. Großzügig, wie GoldgrüblerInnen nun mal sind, kommen die Ideen frisch gebacken und frei, und wer möchte, kann sich influencen lassen. Da wäre einmal der grüne Lungenhut (!), den man den ganzen, immer länger werdenden Sommer sozusagen als beweglichen Sauerstofftransporter aufhaben kann und eventuell sogar das eine oder andere Gemüse dort ansiedeln. Dann sind da die Schulterpolster, die ohne großen Aufwand mit Solarpanels (!) aufgemöbelt werden können, wodurch vielleicht einst auch das E-Bike betrieben werden kann. Auch finden wir es schwer verständlich, dass Radfahrer häufig nur ihren eigenen Rucksack auf dem Rücken tragen, statt den körperlichen Raum einem kleinen Windrad (!) zur Verfügung zu stellen, was den Fahrer oder die Fahrerin  als umweltbewusst auszeichnen würde. Ein weiterer Bereich für Vorstellungskräfte ist eine (dann) sogenannte Mitgefühlsbrille (!), die man je nach Bedarf auch auf andere akzeptable Gefühle einstellen kann und dadurch in der Welt einen erhobenen Wohlfühlpegel gewissermaßen automatisch erzeugen kann. Auch eine Helferbrille (!) wäre gut, die von allen als solche erkannt werden und an die man sich dann wenden kann, wenn man etwas braucht. Besonders aufgerufen sind natürlich jetzt diejenigen, die sich als Klimachoaches angesprochen fühlen, die sich bei ihrem Vorstellunggespräch verpflichten, Tag und Nacht eine Optimierungsuhr zu tragen, die gewährleistet, dass man in Klimaprogrammen immer der am besten Informierteste ist. Ja, das könnte und sollte einige SamstagsfrühaufsteherInnen, die bei Aldi, Rewe und Lidl und auch im Bioladen schon durch sind und Zeit für optimale Beeinflussungen haben. Auch vor Shani, dem Gott der basaltschwarzen Samstage, kann man eine tiefrote Hibiskusblüte legen. Er ist zwar nicht zuständig für dringend benötigten Landregen, das ist ja Indra, der gerade in Indien zugeschlagen hat, sondern Shani ist der, bei dem keiner zu stehlen wagt und man deshalb die Handtasche frei herumliegen lassen kann. Allerdings sehe ich auch, nun kurz als Kassandra verkleidet, das langsame Aussterben von Opfersteinen- und ritualen. Make the world a Tun-Berg!

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