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Bildergebnis für Gleichgewicht
 Ich habe einen Artikel über ein kolumbianisches Volk gelesen, das oberhalb von Santa Marta in den Bergen beheimatet ist. Sie sehen es als ihre Lebenspflicht an, von diesem Ort aus alles im Gleichgewicht zu halten. Ein Gesetz, das am Anfang der Dinge da war. Schon vor dem Christentum wird von ihren Ahnen überliefert, dass die Natur bewahrt werden muss. Die ganze Welt ist für sie ein lebendiger Körper, alles mit allem und alle mit allen verbunden. Materie und Geist, Sichtbares und Unsichtbares. Wer das Gesetz nicht befolgt, verstößt gegen dieses Gleichgewicht, verursacht Katastrophen und Kriege. Auch ihre Kleidung harmoniert mit ihrem Auftrag……Bis hierher bin ich fast wörtlich dem Verfasser des Artikels gefolgt, berührt von der Klarheit und Eindeutigkeit dieser Einstellung. Nun ist nicht nur er dort hingekommen, sondern andere waren da und werden kommen, und es wird geschehen, was ich aus der Wüste Thar kenne: sie werden in aller Unschuld Interesse zeigen an den Neuerscheinungen, und sicherlich sind sie nicht davor bewahrt, in die Welt der Kriege und Roboter eingeschleust zu werden. Christen waren auch schon da und haben ihr Gehirn gewaschen mit einem Zeug, das nicht nur nicht geeignet war für sie, sondern etwas war, wofür sie sich heute schämen: dass sie verführbar waren durch das für sie Unbrauchbare. Ich bin nicht für das Schämen an sich, aber es gibt so viele komische Feiertage, die man m.E. durchaus mal variieren könnte mit einem „Tag des Schämens“, wo getrauert wird um das, was anderen Völkern angetan wurde. Nun hat dieses Volk wieder ein Mitbestimmungsrecht, und erinnert sich an das Verlorene. Dass man es sich nicht wirklich gut gehen lassen kann, wenn es anderen schlecht geht. Ist es nicht paradox, dass hier auf schlichteste Weise deutlich wird, wie weit wir entfernt sind von solch überzeugendem Gedankengut. Und wie unumkehrbar unser Weg geworden ist. Andere Völker fallen uns ein, die entdeckt wurden von einem, der es genau wissen wollte, und dem ich danken muss, dass ich ihn teilweise zitieren kann, denn ich war nicht in Santa Marta und wusste bis heute nichts von dem Volk. Diese Menschen haben Zeremonien, um die Harmonie der Dinge wieder herzustellen. Ein Mann, mit dem der Verfasser des Artikels dort gesprochen hat, hat auch gesagt, dass man das Fremde kennen muss, um das Eigene verteidigen zu können. Und dass der Gedanke der Vergeltung ihnen fremd ist. Er sagt, dass, „wenn du mir schadest, ich dir nicht schaden darf, sondern ich muss mich von dir fernhalten und eine Zeremonie abhalten, damit du dein Gleichgewicht findest.“ Ich selbst habe den Artikel überflogen und wurde dann darauf aufmerksam gemacht. Er ist in der „Zeit“ erschienen und geschrieben von der dorthin Gereisten, (aha, eine Frau! entdecke ich gerade,, da kann ich mal sehen, wie sicher ich war und nun die ganzen männlichen Artikel stehen lassen werde), sie heißt Alexandra Endres. Alexandra Endres war in den Bergen von Kolumbien über Santa Marta bei den Arhuacos.

 


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